Es ist fast schon wieder soweit und die zukünftigen Auszubildenden für diesen Herbst sind da. Um eine gut strukturierte Ausbildung zu gewährleisten und den Stress für beide Seiten zu reduzieren, kann man vorab schon einiges beachten. Desto besser man als Praxisanleiter vorbereitet ist, desto einfacher ist es möglich, die Anleitungssituation effektiv zu gestalten und auch den Ausbildungsverlauf positiv zu steuern bzw. die oder den Auszubildenden im laufenden Betrieb unterzubringen.
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Inhaltsverzeichnis:
- Planung des Ankommens im Betrieb
- Zeitlichen Überblick verschaffen
- Erste Anleitung(en) theoretisch vorbereiten
- Inhaltlichen Überblick verschaffen
- Kommunikation mit dem Schüler
Lesezeit: 3 Minute / 609 Wörter
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Die Anleitungssituation effektiv gestalten und den Ausbildungsverlauf positiv zu steuern
1. Planung des Ankommens im Betrieb
Besprechen Sie mit Ihrer Wohnbereichsleitung die Einarbeitung. Wer übernimmt das Zeigen der Einrichtung bzw. den strukturellen Teil der Einarbeitung (Wo die Aufenthaltsräume, die Küche, die Fahrstühle etc. sind, müssen nicht zwangsläufig Sie als Praxisanleitung übernehmen.)
2. Zeitlichen Überblick verschaffen
Je nach Bundesland und Schule starten die Ausbildungen entweder mit einem Schulblock (üblich) oder eben mit einem Praxisblock (eher unüblich). Sobald der Schulblock gestartet ist bekommen Sie vom Schüler eine Blockübersicht (meistens für das gesamte erste Ausbildungsjahr). Diese ermöglicht Ihnen schon einmal eine Grobplanung auch in Bezug auf eigenen Urlaub und weitere Termine. Schauen Sie sich den ersten Praxisblock an und besprechen Sie zumindest den ersten Praxiseinsatz mit Ihrer Leitung.
3. Erste Anleitung(en) theoretisch vorbereiten
Wenn Sie schon Erfahrung haben, wissen Sie, was ungefähr im ersten Theorieblock gelehrt wurde bzw. wo Sie anknüpfen können. Grundpflege und Prophylaxen sind meist im ersten Block Thema und Sie können schon 2-4 Anleitungen vorbereiten (siehe Anleitungssettings). Sie sind der Profi und können sich im Vorfeld schon überlegen was bei welchem Bewohner pädagogisch sinnvoll ist und welche Aufgaben sich daraus ableiten lassen. Auch das Anleitungskonzept bzw. die Unterlagen für die Anleitung sollten Sie sich noch einmal vornehmen.
4. Inhaltlichen Überblick verschaffen
Der Schüler wird einen sogenannten Praxisbegleitordner haben, welchen er nach dem ersten Schulblock mitbringt. In diesem können Sie gemeinsam schauen, was im ersten Schulblock gelehrt und gelernt wurde. Ggf. können Sie auch den Stundenplan hinzuziehen. Auch einen Praxisauftrag bekommen die meisten Schüler zu den Praxisblöcken aus der Schule mit.
Wobei dieser Punkt ja schon nicht mehr vorher, sondern mit dem Ausbildungsbeginn zu bearbeiten ist. Es ist allerdings ein Aspekt, der den entscheidenden Unterschied machen kann und zu einer erheblich besseren Qualität beiträgt, denn hier geschieht die Verknüpfung zwischen schulischer Ausbildung und der Ausbildung in der Pflegeeinrichtung, ohne diese es nicht möglich ist, den Ausbildungsverlauf sicher zu begleiten.
5. Kommunikation mit dem Schüler
Zu guter Letzt, spielt die Kommunikation eine wesentliche Rolle. Gehen Sie in Interaktion mit Ihrem Auszubildenden. Am besten vor seinem ersten Tag im Betrieb. Häufig gibt es viele Unsicherheiten und Fragen, die nicht unbedingt sein müssten, bzw. die sich schnell bewältigen lassen, in einer Email, einem Telefongespräch oder einem persönlichen Gespräch. Es sorgt für einen angenehmeren Start, wenn Sie als Praxisanleiter, sich kurz vorstellen, sich interessieren und kurz über Zuständigkeiten informieren. So weiß der Auszubildende was ihn erwartet und falsche Vorstellungen über bestimmte Abläufe sind hier schon geklärt. Das nimmt auch Ihnen selbst den Druck.
Diese fünf Aspekte sind erst einmal nur ein relativ oberflächlicher Blick, auf die Situation „Planung der Ausbildung“ bzw. des Ausbildungsbeginns. In den nächsten zwei Beiträgen werde ich noch etwas weiter ins Detail gehen. Ohne diese Grobplanung bzw. diese übergeordneten Überlegungen, ist eine Detailplanung nur schwerlich möglich.
Es ist in jedem Fall eine Hilfe sich selbst im vor hinein zu strukturieren, da in der Pflege schon von Haus aus genügend unvorhersehbare Situationen auftreten werden, sei es der Dienstplan der wegen Krankheit, Urlaub etc. abgedeckt werden muss, Bewohner die sich verabschieden oder hinzukommen, Personalwechsel etc.
Um trotzdem eine gute Ausbildung zu gewährleisten erfordert es Struktur und Kreativität.