Covid Effekt – Pflegende steigen aus dem Beruf aus – Zahlen des ICN

Portrait of nurse with face mask, coronavirus, covid-19 and vaccination concept

Bei einer Recherche zur aktuellen Situation mit Covid 19 bin ich auf einen etwas erschreckenden Artikel gestoßen, in dem auf Basis eines aktuellen Berichtes der ICN (International Council of Nurses) dargelegt wird, das Weltweit immer mehr Pflegefachpersonen wegen der Coronapandemie, ihren Beruf verlassen.  Hauptgründe sind die extremen Arbeitsbelastungen, mangelnde Ressourcen, sowie Burnout und Stress in der Pandemie.

Der ICN spricht sogar von einem Massentrauma unter den Mitarbeitern des Gesundheitswesens. Mindestens 3000 Mitarbeiter (mit höherer Dunkelziffer) seien an Covid 19 bereits verstorben.

Ein großes Problem definiert der ICN hier:

„Derzeit gibt es laut ICN 27 Millionen Pflegefachpersonen. 6 Millionen fehlten bereits zu Beginn der Pandemie, weitere 4 Millionen gehen bis 2030 in Rente. Zusammen mit dem „COVID-Effekt“ könnte dies zu einem Verlust von 10 Millionen Pflegekräften oder sogar zu einer Halbierung der Fachkräftezahl führen, befürchtet ICN-Geschäftsführer Howard Catton. Besonders problematisch ist aus Sicht des ICN, dass damit erfahrene Pflegekräfte den Gesundheitssystemen verlorengehen. Dies müsse ein „Weckruf“ für die Regierungen sein, mehr in die Pflegeberufe, die Ausbildung und in Führungskräfte zu investieren. Aber auch dann würde es Jahre dauern, bis Nachwuchspflegende in die Fußstapfen der erfahrenen Kollegen treten könnten, die jetzt aus dem Beruf ausscheiden.“ (Quelle: Zugriff: 16.03 12.30 Uhr) https://www.springerpflege.de/sars-cov-2/covid-effekt-icn/18954856)

Hierzu fordert Catton eine bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen, die es auch älteren ArbeitnehmerInnen ermöglicht eine flexible Arbeitseinteilung zu haben, um die eigenen Kräfte zu schonen.

Auch in Deutschland ist die Lage alles andere als rosig „(…)zwischen April und Juli 2020 sind  bis zu 9.000 Pflegende aus ihrem Beruf ausgeschieden. Grundlage seien noch unveröffentlichte Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Der Präsident des Deutschen Pflegerates (DPR), Franz Wagner, nahm dies zum Anlass, erneut deutlich mehr Engagement seitens der Politik für eine bessere Personalausstattung in allen Bereichen der Pflege einzufordern. In den nächsten 10 bis 12 Jahren würden hierzulande zudem 500.000 Pflegefachpersonen in Rente gehen.“ (Quelle, siehe oben).

So lange kämpft die Pflege nun schon mit diesen Themen und spätestens seit Corona, wo sie im Blick der Öffentlichkeit stand und auch dem, der bisher nichts davon wusste, klar wurde, wie wichtig dieser Bereich ist, sollte man meinen, dass es Veränderungspotential geben sollte. Auch die generalistische Pflegeausbildung ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Und dennoch: Die Entwicklung ist wie beschrieben.

Wo sind weitere Lösungen?

Wenn man z.B. als Suchbegriff eingibt „Was tun gegen Pflegenotstand“ dann kommt man überall (egal wie vertrauenswürdig die Quelle scheint) die gleichen drei Aspekte, über die geredet und geschrieben wird angezeigt und dass nicht erst seit gestern. Angemessene Bezahlung, Anerkennung des Berufes in der Gesellschaft, Arbeitsbedingungen in denen es möglich ist, diese anspruchsvolle Arbeit (körperlich wie psychisch) eine längere Zeit auszuüben.

Da diese Diskussion nicht erst seit gestern geführt wird und es einige Maßnahmen gibt, die wir einmal näher beleuchten möchten, wird es zu diesem Thema noch ein Interview mit einem „Fachmann“ zu diesem Thema geben in naher Zukunft.

Bis dahin

Bleiben Sie gesund!

Ihre Lisa Ruchnewitz

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