Auf https://pflegenetzwerk-deutschland.de/schwerpunkte/aktion-mehr-pflege-kraft findet man eine interessante Aktion, die im November 2019 vom Bundesministerium für Gesundheit gestartet wurde. Die Frage die dort genauer angeschaut und ausgewertet wird lautet: Was gibt Ihnen mehr „Pflege- Kraft“?
Inhaltsverzeichnis:
- Vorschläge und Idee um die Pflege zu stärken
- Zum Thema Selbstpflege- und Erholung:
- Psychohygiene in der Pflegepraxis
Lesezeit: 4 Minute / 453 Wörter
Vorschläge und Idee um die Pflege zu stärken
Dazu haben Pflegekräfte über 6000 Vorschläge und Idee eingereicht. Ein unabhängiges Institut wertet die Antworten aus. 13 Hauptthemen sind dabei herausgekommen, die Leitungs- und Führungspersonal besonders wichtig sind:
- Berufsimage verbessern
- Selbstverwaltung und Mitsprache
- Klare Arbeitszeiten
- Personal gut einsetzen
- Arbeitsorganisation- und Bedingungen
- Selbstpflege und Erholung
- Mehr Pflegezeit
- Bildung besser fördern
- Besser vergüten
- Gesundheit finanzierbar machen
- Gesetze können helfen
- Ausländisches Personal als Zugewinn
- Kontrolle muss sein
Zum Thema Selbstpflege- und Erholung:
„Pflege der Pflegenden: Um den gesundheitlichen Belastungen für Pflegekräfte vorzubeugen, möchten viele das Betriebliche Gesundheitsmanagement stärken. Dazu gehören regelmäßige psychosoziale und psychologische Betreuung, Vorsorgetherapien sowie Sportangebote. Zudem nennen viele den Wunsch nach einem schnelleren Zugang zu qualifizierter Hilfe, wenn es zu Überforderung oder zu Überlastung kommt.“ (Quelle siehe ebda.)
Im Abschlussbericht kann man zu dieser Thematik folgendes lesen:
Zur Selbstpflege/ Erholung (205 Beiträge) sowie zur Entlastung (148 Beiträge) und zur Burnout-Prophylaxe werden zusätzliche Erholungszeiten durch eine Verringerung der wöchentlichen Arbeitszeit oder durch eine Erhöhung des Urlaubsanspruchs gefordert. Das regelmäßige Einspringen aus dem Dienstfrei wird als besonders belastend empfunden und müsse vermieden werden. Die Pflegenden seien deshalb an mindestens zwei Wochenenden im Monat im Dienstfrei zu planen. Insbesondere bei Überforderung und psychischen Belastungssituationen wird ein niedrigschwelliger zeitnaher Zugang zur Supervision und psychologischen Beratung verlangt. Weiterhin werden eine gesetzliche Verankerung eines Gesundheitsmanagements und kostenlose betriebsinterne und externe Sport- und Freizeitangebote eingefordert. Zur Vermeidung physischer Überlastung werden eine flächendeckende Ausstattung mit Pflegehilfsmitteln und der Einsatz von weiteren technischen Hilfen wie z.B. digitalen Endgeräten zur Dokumentation vorgeschlagen. (Quelle: https://pflegenetzwerk-deutschland.de/fileadmin/files/Auswertung_MPK/2020-06-22_iso_Zusammenfassung_Abschlussbericht_MPK.pdf)
Psychohygiene in der Pflegepraxis
Wir bieten zu dieser Thematik der Psychohygiene, Webinare an, haben einiges Blogbeiträge und Workbooks und im Podcast sind auch noch Beiträge dazu geplant. Es ist ein Thema was mir persönlich auch sehr am Herzen liegt, da ich in verschiedenen Positionen erlebt habe, welche Belastungen die Pflegepraxis bereithalten kann und auch Abgrenzung und Selbstfürsorge spielen dabei eine große Rolle. Beides muss unter Umständen geübt werden, denn gerade in helfenden Berufen, kommt es eben häufig vor, dass die Menschen eher nach anderen Menschen schauen, als nach sich selbst. Alleine die Tatsache des extrem schlechten Gewissens, was man häufig erlebt, wenn ein Mitarbeiter erkrankt ist, deutet daraufhin, dass hier ein großer Handlungsbedarf besteht.
Eine gute Idee also die „Pflege-Kraft- Aktion“. Im Pflegenetzwerk Deutschland werden die Ansätze vertieft, diskutiert und praxisnah weiterentwickelt werden.
Wir werden das auf dem Blog weiterverfolgen.
Eine gute Zeit
Bleiben Sie gesund und bis zum nächsten Beitrag
Ihre Lisa Ruchnewitz