Handlungskompetenzen in der Pflegeausbildung im Anleitungsprozess beachten

Handlungskompetenzen in der Pflegeausbildung im Anleitungsprozess beachten

Mittlerweile wurde einiges über Kompetenzen in der Pflegeausbildung geschrieben. Besonders Patricia Benner ist immer wieder zu nennen.

In Anlehnung an Benner hat Olbrich Lernebenen und Handlungsdimensionen benannt. Diesen verschiedenen Handlungsdimensionen sind die entsprechenden Lernebenen zugeordnet. Im Laufe der Ausbildung wird auf den verschiedenen Lernebenen gelernt (je nach Ausbildungsstand). Die Handlungsebene des aktiv-ethischen Handelns entwickelt sich im Laufe der Berufsjahre und ist anzustreben.

Kompetenzen in der Pflegeausbildung

Ein praktisches Beispiel hierzu wäre Folgendes:

Auf der regelgeleiteten Handlungsebene lernt der Schüler zum Beispiel in der Schule das Anlegen eines Kompressionsverbandes in theoretischen und praktischen Grundlagen kennen. Er lernt die Inhalte auswendig. Dieses kann er in der Praxis dann regelgeleitet anwenden (ohne die Situation zu beurteilen und alle Faktoren mit einzuschließen).

Auf der situativ-beurteilenden Handlungsebene lernt der Schüler dass auswendig gelernte Wissen auch in verschiedenen Situationen anzuwenden. Das bedeutet dass er bei unterschiedlichen Bewohnern/ Patienten in unterschiedlichen Kontexten den Kompressionsverband anlegen kann.

Auf der reflektierenden Ebene ist der Schüler in der Lage sich selbst und die Handlung zu reflektieren und weitere Faktoren mit einzubeziehen.

Auf der aktiv-ethischen Handlungsebene schließlich, übernimmt die Pflegeperson Verantwortung für sich und andere und tritt auch dann für sich und den Bewohner/Patienten ein, wenn es Unannehmlichkeiten mit sich bringt oder evtl. unangenehme Konsequenzen haben könnte. In unserem Beispiel des Kompressionsverbandes könnten das Differenten zwischen Anordnung und Durchführung sein und die Verantwortung der Pflegekraft zu Beraten und abzuwägen.

Achtung: Während der Ausbildung von SchülerInnen besteht häufig die Gefahr, die regelgeleitete Ebene zu sehr zu fokussieren. Sie ist zwar die Grundlage für die weiteren Ebenen, denn der Lernstoff muss “sitzen”, aber alleine betrachtet kann sie nicht zu qualitativ hochwertiger Pflege führen. Auswendig gelerntes Wissen nur zu reproduzieren reicht nicht aus, da mit Menschen in unterschiedlichen Situationen gearbeitet wird. Die Pflegekunst in “Perfektion” soweit sich das so sagen lässt, lässt sich nur unter Einbezug aller Ebenen darstellen.

Dies muss in den Anleitungen beachtet werden. Beim auswählen der Anleitungssettings sollte darauf geachtet, unterschiedliche Handlungsdimensionen mit einzubeziehen.

Im Folgenden Dokument “Anleitung in den verschiedenen Handlungsdimensionen” finden Sie die Handlungsdimensionen noch wesentlich detaillierter beschrieben.

 

Handlungsdimensionen

Lernebenen

Regelgeleitetes
Handeln

 

Deklaratives Lernen
Was man lernt (Fakten,
Prinzipien, Inhalte)

 

 

Prozedurales Lernen
Wie man lernt (Verfahren, Vorgänge, Handlungen)

Situativ-beurteilendes
Handeln

 

Konditionales
lernen
Wo und wann wird das Gelernte angewendet

Reflektierendes
Handeln

 

Reflektierendes
Lernen
 Das Warum des Lernens/ Handelns (über eigenes Lernen/ Handeln

nachdenken)

Aktiv-ethisches
Handeln

 

Identitätsförderndes
Lernen
stellt die Frage nach der eigenen Person (Berufliche Identität, Grenzen, Reflexion von Werten)

 

Kommentar verfassen

Scroll to Top

In Zukunft keinen Blogartikel mehr verpassen

Wir helfen Ihren gerne Ihre Pflegewissen zu verteifen und Ihre Ziele zu erreichen. Hinterlassen Sie unten Ihre Emailadresse und wir senden Ihnen regelmäßig unserer Newsletter mit aktuellen Informationen aus der Welt der Pflege.

Premium Mitgliedschaft

30 Tage kostenlos.

Kostenlos Registrieren