Hart aber fair – Waschen, pflegen, trösten – wer kümmert sich um uns, wenn wir alt sind?

Hart aber fair - Waschen, pflegen, trösten - wer kümmert sich um uns, wenn wir alt sind?

In der Talkrunde vom 12.06.2017  bei hart aber fair  (ARD   http://www.ardmediathek.de/tv/Hart-aber-fair/Waschen-pflegen-trösten-wer-kümmert-sich-wenn-wir-alt-sind) geht es wie der Titel schon sagt, um die aktuelle Situation in der Pflege.

Fachkraftmangel, unattraktive Rahmenbedingungen und Arbeiten am absoluten Limit. Was tut die Gesellschaft und was können wir alle tun, um dem zu begegnen?! Die Meinungen die hier vertreten wurden, zeigen unterschiedliche Perspektiven auf das Thema. Ein Einrichtungsbetreiber, eine Pflegende Angehörige (selbst ehemals Krankenschwester), ein Politiker, eine Journalistin, ein Mediziner, ein Altenpfleger (und Dozent in der Pflege) diskutieren darüber wie sich Pflege gestaltet, was unsere Gesellschaft dazu sagt und was gerade aktuell ist (z.B. die Reform der Pflegeausbildung).

Heraus kommen Fakten wie die eingangs genannten und die Erkenntnis, dass es so nicht mehr lange weitergeht, aber auch, dass es nichts bringt nur die Mangelbrille aufzusetzen. Dr. Eckhard von Hirschhausen, prägt hierzu meines Erachtens einen der wichtigsten Sätze des Abends: „Wir müssen dringend überlegen, wie wir die Pflege pfleglicher Behandeln“.

Die viel besprochenen Rahmenbedingungen, müssen sich von innen und von außen verändern.

Die Pflege muss ganz sicher von außen pfleglicher behandelt werden (Rahmenbedingungen), aber definitiv auch von innen (Selbstpflege oder Seelenhygiene wie Herr von Hirschhausen so trefflich sagt).

Die einzelne Pflegekraft braucht Werkzeuge um in diesem Pflegealltag zu bestehen und den Belastungen so zu begegnen, dass die Freude am Beruf bleibt und all das positive, was sie mal dazu bewogen hat diesen Beruf zu ergreifen und in ihm gerne zu arbeiten zu bewahren.

Natürlich geht das eine nicht ohne das andere und bedingt sich gegenseitig. Wenn ich 14 Tage am Stück in Wechselschichten arbeite und täglich wie in einer Waschstraße 12 Menschen „abarbeite“ helfen selbstverständlich auch die besten Tools nichts mehr nachhaltig, aber sie können dazu befähigen, aus dieser gefühlten „Sackgasse“ herauszukommen und eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen. Dies kann ein einfaches „Nein“ zum 15. Dienst in Folge sein oder der Gedanke an einen Arbeitgeberwechsel, eine Weiterbildung oder die Erkenntnis, dass es wichtig ist sich einzusetzen, seine Haltung zu überdenken oder auf die Straße zu gehen um für bessere Bedingungen zu kämpfen.

Die Seelenhygiene für die von Hirschhausen hier eintritt und Workshops dazu veranstaltet hat, mutet vom Wort her, vielleicht erst einmal etwas befremdlich, fast esoterisch an. Was sich eigentlich dahinter verbirgt, kommt den Pflegenden, den Pflegebedürftigen und auch den Arbeitgebern zu Gute. Es geht darum zu lernen, nach sich zu schauen. Pflege ist ein helfender Beruf, ein Beruf bei dem ich mich um das Wohl anderer Menschen kümmere. Dies kann ich nicht mehr in dem Moment, wo ich nicht mal weiß, wie ich mich um mich selber kümmere.

Für das Wort Resilienz, was er hier erwähnt gibt es mehrere Definitionen, von denen ich hier einmal drei aufführen möchte:“ Wenn sich Personen trotz gravierender Belastungen oder widriger Lebensumstände psychisch gesund entwickeln, spricht man von Resilienz. Der Begriff leitet sich aus d. Englischen „resilience“ ab und bedeutet „Spannkraft, Widerstandsfähigkeit und Elastizität. Damit ist die Fähigkeit eines Individuums gemeint, “erfolgreich mit belastenden Lebensumständen u. negativen Stressfolgen umgehen zu können.“

„Als Resilienz bezeichnet man die Fähigkeit zu Belastbarkeit und innerer Stärke. Vor allem in der therapeutischen Arbeit wird verstärkt Wert daraufgelegt, Resilienz auszubilden und damit psychischen Störungen und anderen persönlichen Problemen vorzubeugen.“

Als letzte und wie ich finde „einfachste und stärkste Definition“: Resilienz ist die Kraft, mit der man es vom Boden wieder auf die Beine schafft.“   (Nachgelesen bei :https://www.resilienz.at/definition-resilienz/ 24.06.2017 21:36 Uhr))

Hinter Seelenhygiene steht also, Resilienzentwicklung, gesund bleiben, Kraft entwickeln, die in erster Linie mir selbst (Privatleben und eigene Entwicklung) und im Anschluss meinen zu Pflegenden und meinem Arbeitsalltag zu Gute kommt.

Häufig ist man vielleicht versucht zu sagen, „das kann ich selbst“ oder „dazu habe ich keine Zeit“, allerdings sind dies häufig leider Ausreden die in eine erneute Sackgasse ohne Wendemöglichkeit führen und letztendlich zu all den schon erwähnten Problemen (Burnout, Stresserscheinungen, Gewalt in der Pflege durch Überlastung, Berufsaufgabe/Ausstieg usw.)

Es soll keinesfalls der Eindruck entstehen, die Politik und die Gesellschaft müssten nichts tun-doch das müssen „sie“, allerdings wird es Zeit zu verstehen WIR sind die Politik und die Gesellschaft und haben durchaus eine Stimme-und wenn es für den Anfang nur die ist, für sich selbst einzustehen!

Wer die ganze Folge von hart aber fair noch einmal sehen möchte findet den Link unter dem Artikel.

Auch wir (bei der HÖHER Management GmbH – Akademie für Pflegeberufe) möchten hier einen Beitrag leisten und das Thema „Seelenhygiene“ mit unterschiedlichen Tools in unseren Fortbildungsplan mit aufnehmen im nächsten Jahr.

Bei Fragen hierzu und Interesse/ Vorschlägen zum Thema, gerne die Mailadresse nutzen: info@hoeher-akademie.online

In diesem Sinne hier schon eine erste Frage:  Kümmerst du dich auch um DICH?!

 

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