Den Bewohner/Patienten/Klienten da abholen wo er sich gerade befindet…wie häufig wir diesen Satz wohl schon gehört, gesagt und verinnerlicht haben. Sei es in Bezug auf Demenz oder auf einen Neueinzug in ein Pflegeheim, auf veränderte Situationen im Allgemeinen oder psychische Erkrankungen. Da stellte sich mir beim Nachsinnen über diesen Satz, neulich die Frage, wer holt denn eigentlich die Menschen ab, die an dem Ganzen mit „dranhängen“, die Menschen deren Lebenssituationen sich häufig genau so drastisch und schlagartig mit verändern, die ganzen Partner, Kinder, Neffen, Nichten, Schwiegertöchter, Enkel usw. Wer bereitet die in ihren Situationen auf Veränderungen vor, „holt sie mit ihren Ängsten, Bedenken und Unsicherheiten ab“?
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Inhaltsverzeichnis:
- Angehörige – Einfach mal die Perspektive wechseln
- Wenn der Angehörige schwer erkrankt
- Der Umgang mit Hilfslosigkeit, Trauer und Unsicherheit der Angehörigen
Lesezeit: 1 Minute / 372 Wörter
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Angehörige – Einfach mal die Perspektive wechseln
Es gibt Angehörige, die sind „anstrengend“, denkt man, erlebt man und ist vielleicht irritiert, warum jemand auf bestimmte Dinge besteht, oder ungehalten wird, oder schnell aus der Haut fährt. Es gibt doch Möglichkeiten, Anlaufstellen, Beratungen usw. selber schuld, wenn da nicht hingegangen wird…oder?!
Wenn der Angehörige schwer erkrankt
In einer völlig neuen Situation (Angehöriger wird schwer krank, kommt ins Pflegeheim, muss anderweitig betreut werden, ist von heute auf morgen nicht mehr in der Lage, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen) wird das ganze System was daran hängt quasi aus seiner „Umlaufbahn gerissen“. Die wenigsten sind in der Lage, sofort reflektiert zu handeln und zu überlegen welche Schritte jetzt notwendig sind, welche Anträge gestellt werden müssen und wo man bestimmte Leistungen beantragt.
Der Umgang mit Hilfslosigkeit, Trauer und Unsicherheit der Angehörigen
Erst einmal ist da häufig ganz viel Hilfslosigkeit und auch oft Trauer und Unsicherheit darüber, dass jetzt alles ganz anders ist, als es vertraut und gewohnt ist. Wenn man es bereits selbst erlebt hat, fällt es einem nicht so schwer, da einmal die Perspektive zu wechseln, wenn nicht, ist es nicht verkehrt, hier einmal einen Gedankenstop einzulegen und einen Perspektivwechsel herzustellen- für einen selbst, für den Bewohner und für den Angehörigen der genauso „da abgeholt werden könnte, wo er sich gerade befindet“, nämlich in einer fremden Situation eines Überganges. Häufig geht es nicht um lange Aufklärungsgespräche, sondern um ein Lächeln, ein paar aufmunternde Worte, eine Tasse Kaffee oder einen Hinweis, wo bestimmte Unterlagen oder Tipps zu finden sind, wo es Kurse gibt, zu bestimmten Krankheitsbildern oder Infomaterial, oder um einfach nur fünf Minuten ein offenes Ohr. Das sollte doch hinzubekommen sein. Oder?!
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Alle Beiträge zum Thema “Hilfe und Entlastung für Angehörige von Pflegebedürftigen” im Überblick
- Hilfe und Entlastung für Angehörige von Pflegebedürftigen – Teil 1
- Hilfe und Entlastung für Angehörige von Pflegebedürftigen – Teil 2
- Hilfe und Entlastung für Angehörige von Pflegebedürftigen – Teil 3
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