Kriterien für die Auswahl einer “guten” Pflegeeinrichtung

Kriterien für die Auswahl einer "guten" Pflegeeinrichtung

Ein Umzug in ein Altenpflegeheim ist meistens ein großer Schritt, sowohl für Angehörige, als natürlich auch für den Pflegebedürftigen selbst. Wenn auch die ambulante Pflege völlig ausgeschöpft ist und/oder pflegende Angehörige an ihre Grenzen kommen, dann ist häufig der letzte Schritt, eine „gute Einrichtung“ zu suchen, die abdeckt, was sonst nicht mehr abgedeckt werden kann.

Doch die Entscheidung, für eine Einrichtung fällt häufig nicht leicht. Woran orientiert sich ein Angehöriger und woran sollte er sich orientieren, kann er sich orientieren? An Pflegenoten? Am Preis? An der Nähe zum eigenen Zuhause oder an der Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln? An der Konfessionsgebundenheit, an der Sauberkeit, am Ruf, am Leitbild oder an welchen weiteren Faktoren?

Nach welchen Kriterien würde eine ausgebildete Pflegefachkraft oder ein Mitarbeiter der täglich selber pflegt und betreut, einen Heimplatz für Mutter, Vater, Großmutter, Großvater, Tante, Onkel usw. aussuchen?

Wie sieht der Blick von innen her aus? Kritischer? Oder weniger kritisch? Berufsblind?

Wer als beruflich Pflegender schon einmal in der Position war, eine Einrichtung für seinen Angehörigen zu suchen, schaut natürlich anders als ein Laie. Sollte man jedoch beschreiben wonach man schaut, ist da ganz viel Intuitives zu finden, was erst nach einigem Nachdenken zu wirklichen Fakten wird. Jeder Pflegende hat natürlich seinen ganz Berufs eigenen Blick auf die „Situation Pflegeheim“.

Für den einen ist z.B. Uringeruch im Eingangsbereich ein absolutes Ausschlusskriterium, der nächste weiß, dass hier immer der Herr sitzt, der seine Inkontinenzeinlage im Müll entsorgt und sich auf ein Sitzkissen setzt, und dies so häufig, dass das Personal kaum hinterher kommt mit Sprühen, Säubern, Toilettengängen etc. Für denjenigen der das weiß, hat es also nichts mit der Qualität des Heimes an sich zu tun.

So etwas ist sehr subjektiv und beruht letztendlich auf eigenen Erfahrungswerten und Einstellungen.

Aber gibt es etwas Allgemein gültiges was dabei helfen könnte eine Auswahl zu treffen, mit der im Anschluss alle zufrieden sind oder ist dies bei einem so heiklen Thema so gut wie unmöglich?

Ich denke, es ist möglich, wenn man bestimmte Aspekte im Kopf behält: Ein Pflegeheim ist eine Institution mit bestimmten Strukturen und Regeln.  Es wird niemals das eigene Zuhause ganz ersetzen können. Im Pflegeheim arbeiten Menschen, keine Maschinen. Menschen machen unvermeidbar manchmal Fehler. Wichtig ist hier eine vertrauensvolle Kommunikation. Vor der Wahl eines Heimplatzes sollten sich alle gemeinsam Gedanken machen, was ist für uns persönlich der wichtigste Aspekt der Auswahl? Wie hat unser Angehöriger vorher gelebt? Was war ihm wichtig? Was könnte in Zukunft wichtiger werden?

Diese Fragen gehen weit über die Sauberkeit des Speiseraumes oder des Geruchs im Foyer hinaus und bedürfen einer kritischen Reflexion der Gesamtsituation.

Was würden Sie als Pflegefachkraft bei einer Heimauswahl für Ihren Angehörigen als wichtig erachten? Worauf besonders schauen? Und was vielleicht auch weniger beachten?

Hier einmal die Perspektive zu wechseln, kann den Blick auf die eigene Arbeit verändern und ebnet den Weg für ein Qualitätsmanagement welches wirklich Veränderungen anstößt.

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