Im letzten Beitrag gab es ja bereits einen kleinen Einstieg ins Thema Nachhaltigkeit bzw. einige Gedanken dazu.
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Inhaltsverzeichnis:
Lesezeit: 3 Minute / 687 Wörter
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Nachhaltiges Handeln im Pflegealltag
Die Bereiche des sog. „Nachhaltigkeitsdreiecks“ oder die „Säulen der Nachhaltigkeit“ sind bekannt. (Ökologie, Ökonomie und Soziales).
Sehr gut erklärt übrigens nochmal unter diesem Link:https://www.youtube.com/watch?v=RcNKHQb8QIc
Soziales
Wenn wir im Bereich Soziales schauen, dann ist so gesehen die Neuerung des EEE für Bewohner in Pflegeheimen auch ein Schritt zur Nachhaltigkeit, da dieses Modell, welches jetzt bei den neuen Pflegegraden eingesetzt wird, für den einzelnen gerechter ist, als die Regelung vorher. Beim EEE (Einrichtungseigener Eigenanteil) zahlen alle Pflegebedürftigen Bewohner den gleichen Anteil an Heimkosten unabhängig von der Pflegestufe https://blog.hoeher-akademie.online/der-einrichtungseigene-eigenanteil-eee-oder-ea-in-pflegeheimen-was-ist-das-und-wie-wird-er-berechnet/?preview_id=25476&preview_nonce=1836a69efe&post_format=standard&_thumbnail_id=30050&preview=true.
Was hat das nun schon mit Nachhaltigkeit zu tun? Beim Aspekt des Sozialen in der Nachhaltigkeit, geht es um Gerechtigkeit und Chancengleichheit und die Überlegung, Ressourcen so zu verteilen, dass mehr Menschen etwas davon haben.
Umweltschutz
Beim Aspekt Umweltschutz und Pflegeheim, würde uns wahrscheinlich noch einiges einfallen. Das würde beim Stromanbieter anfangen, über die große Anzahl an weggeworfenen Lebensmittel und weiter bis hin zum Bereich Umgang mit Materialien reichen.
In Frankfurt gab es schon in den 90ger Jahren ein interessantes Projekt dazu, in dem sich Träger von Heimen um Energie und Kosten einzusparen, der Kraft-Wärme Kopplung widmeten und effiziente Blockheizkraftwerke in die Einrichtungen einbauten.
Eine Aussage vom damaligen Leiter des Energiereferats Dr. Werner Neumann dazu war:
„Neumann wünscht dem FFA, dass dessen Engagement nicht erlahmen möge – auch um des Umweltschutzes unserer Stadt willen. Er sagt: „Krankenhäuser, Altenheime, Pflegeeinrichtungen – das können die Dreh- und Angelpunkte der Energiewende werden! Wie und warum? Ganz einfach: Energieeffizienz umsetzen, Kosten senken, Blockheizkraftwerke einbauen und künftig werden diese `Heim-Kraftwerke´ versehen mit Wärmespeichern im Ausgleich zum schwankenden Stromangebot von Wind und Sonne die Versorgungssicherheit bereitstellen. Und mit Batteriespeichern, die man für Notstrom ohnehin braucht, können so die Pflegeeinrichtungen zu den Versorgungszentren einer umweltfreundlichen und kostengünstigen und sicheren Energiezukunft werden.”
Es war also damals schon der Anfang gemacht den Augenmerk auch und gerade auf diesen Bereich der öffentlichen Einrichtungen zu richten.
Den ganzen Artikel findet man hier:
Ein weiteres Beispiel findet man z.B. auf der Homepage des St. Vincenzhaus in Oberhausen. Die haben den Aspekt Umweltschutz explizit mit aufgeführt:
Umweltschutz – Ideen der Umsetzung
„Umweltschutz – die Schöpfung liegt uns am Herzen
- Photovoltaikanlage auf dem Flachdach des NeubausVerantwortung für unsere Schöpfung zu übernehmen ist uns im Vincenzhaus ein wichtiges Anliegen. Deshalb haben wir im Zuge des Neubaus verschiedene Maßnahmen zum Umweltschutz umgesetzt:
- Strom aus 100% regenerativen Energiequellen
- eine Photovoltaikanlage auf dem Flachdach des Neubaus
- Dachbegrünung auf einer Fläche von ca. 2.250 qm
- Regenwasserzisternen zur Bewässerung des Parks mit einem Volumen von insgesamt 20.000l
- Außenfassaden hochwärmegedämmt
- Fenster in 3-fach-Isolierverglasung
- Holzpelletheizung und regionaler Pelletbezug“
Es gibt hier also auch bei Heimbetreibern schon Anfänge dies öffentlich als Qualitätsmerkmal mit darzustellen.
Ein Link, der im letzten Blogartikel schon mit aufgenommen war, hier aber nochmals als Tipp und kleines Nachschlagewerk mit präsent sein soll ist diese Seite:
http://www.abfallberatung-unterfranken.de/download/alten_und_pflegeheime.pdf
Im Aspekt Ökologie/ Ökonomie beginnen die Einrichtungen langsam umzudenken. Dabei handelt es sich ja sehr häufig auch um Management und Eigentümerentscheidungen. Gerade wenn es um Anbieterwechsel, Einkauf oder größere Investitionen geht.
Im täglichen Alltag finden sich in dem oben genannten Download einige nützliche Tipps.
Was den Bereich „Soziales“ betrifft, der eingangs erwähnt wurde, möchte ich einmal zum persönlichen Nachdenken anregen.
Wir berühren mit ihm nämlich gleich mehrere relevante Bereiche der Pflege: Kommunikation, Miteinander, Strukturen, Ausbildung und Ethik.
Die Fragen, die sich eine Pflegekraft hierzu stellen kann: Welche Konsequenzen hat mein tägliches Handeln auf meine Umwelt (im ganzheitlichen Sinne) und welchen Beitrag kann ich selbst für eine „gerechtere Welt“ in meiner täglichen Arbeit leisten?
Hier soll es wie gesagt, nicht darum gehen, der Pflege einen weiteren Rucksack aufzusetzen. Denn dieser Rucksack ist sowieso schon vorhanden. Jede unserer täglichen Entscheidungen bringt eine Konsequenz mit sich. Ob es sich um Kaufentscheidungen handelt oder die Entscheidung einem Menschen zu helfen. Jede Entscheidung kann den entscheidenden Unterschied machen.
Ein treffendes Zitat zu diesem Thema zum Schluss:
„ Die Probleme, die es in der Welt gibt, sind nicht mit der gleichen Denkweise zu lösen, die sie erzeugt hat.“ (Albert Einstein)