Nachhaltigkeit in der Pflege – ein vergessenes Thema

Nachhaltigkeit in der Pflege - ein vergessenes Thema

Wenn man auch nur ein klein wenig interessiert ist am Weltgeschehen und an den Thematiken, die unsere Erde gerade umtreiben, dann stolpert man ganz schnell über den Bereich „Nachhaltigkeit“. Egal ob es um den kürzlich durch Trump verkündeten Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen geht, um Plastikmüll in unseren Weltmeeren (Stichwort: Mehr Plastik als Plankton –https://reset.org/knowledge/plastic-ocean-plastikinseln-im-meer), oder um giftige Inhaltsstoffe in täglich benutzten Kosmetika. Nachhaltiges Leben ist ein Thema was tatsächlich alle Menschen betrifft und es ist eine Überlegung wert, sich auch selbst einmal Gedanken darum zu machen, wo jeder einzelne von uns dazu beitragen kann, unsere Welt so zu erhalten, das noch ein paar Generationen nach uns eine Möglichkeit auf lebenswertes Leben haben.

 

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Inhaltsverzeichnis:

  1. Nachhaltigkeit in der Pflege
  2. Was bedeutet Nachhaltigkeit in der Pflege?
  3. Beispiel für Nachhaltigkeit
  4. Leitungskräfte und Betreiber sind gefragt

Lesezeit: 3 Minute / 794 Wörter

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Nachhaltigkeit in der Pflege

 

Es ist eine Sache, sich im Privatleben verantwortlich zu verhalten (und dazu gibt es sicher viele Möglichkeiten – vom Austausch des täglichen Coffee to go Bechers in einen eigenen Becher und des Ersatzes der Plastiktüte in eine Stoffvariante, bis hin zu Überlegungen, sich weitere Alternativen zu Einmalartikeln zu suchen. „Einmal“ bedeutet schließlich Müll und Müll gibt es schon zu viel auf unserem Planeten. „Für das Jahr 2025 seien täglich mehr als sechs Millionen Tonnen festen Mülls zu erwarten – genug, um eine 5000 Kilometer lange Reihe von Müllautos zu befüllen“ (://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article121373995/Die-Erde-steht-vor-ihrer-voelligen-Vermuellung.html).

Es geht jetzt jedoch nicht darum, Horrorszenarien darzustellen oder dem Bereich Pflege – der wirklich noch einiges anderes an Baustellen zu verzeichnen hat-noch eine weitere aufzubürden, nein es geht eher darum aufmerksam zu machen, auf eine Thematik, die in vielen anderen Berufen mittlerweile verstärkt thematisiert wird und dies im Alltag bereits Konsequenzen hat; in der Pflege derzeit im Rahmen des Wirtschaftlichkeitsgedankens immer mal wieder auftaucht, aber ansonsten häufig etwas „vergessen“ scheint.

 

Was bedeutet Nachhaltigkeit in der Pflege?

Was bedeutet Nachhaltigkeit oder eine Nachhaltige Entwicklung denn überhaupt: ” Eine Nachhaltige Entwicklung, ist eine Entwicklung, die es der derzeitig lebenden Generation erlaubt, ihre Bedürfnisse zu befriedigen, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, deren eigene Bedürfnisse zu befriedigen.” (TheSimpleGeography)

Wer sich privat um eine nachhaltige Lebensweise bemühen möchte, der findet einige sehr gute Seiten im Internet.

Was aber bedeutet Nachhaltigkeit nun in Bezug auf die Berufe in der Pflege? Und wo spielt sie überhaupt eine Rolle?

„Nachhaltigkeit in der Pflege heißt, sich mit den Bedingungen des Klientels, der Einrichtung, dem Arbeitgeber, Arbeitsbedingungen, persönlichen Voraussetzungen auseinanderzusetzen, vorhandene Ressourcen zu prüfen und sich Ziele zu setzen, mit vorhandenen Ressourcen verantwortungsbewusst umzugehen. Diese Ziele sind orientiert an der Umwelt, Zukunft und den ökonomischen und sozialen Bedingungen. Nachhaltigkeit bedeutet einen Nutzen für alle Beteiligten“, soweit eine der Definitionen die man dazu finden kann (http://www.bfs-sozialpflege.net/nachhaltigkeit.htm).

 

Beispiel für Nachhaltigkeit

Ein recht einfaches Beispiel zur Verdeutlichung von Ansätzen hierfür ist Folgendes:

In einer Pflegeeinrichtung kaufen sich die Bewohner selber ihre Körperpflegemittel. Es fällt auf, dass viele Bewohner aus Kostengründen auf Billigprodukte ausweichen. Pflegepersonal und Heimbeirat beschließen, dass zukünftig Körperpflegemittel gegen einen relativ geringen monatlichen Beitrag für die Bewohner, die es wünschen, zentral eingekauft werden und besonders Naturprodukte berücksichtigt werden. Nach einem Jahr wird das Fazit gezogen, dass sich die Kosten für Körperpflegemittel für den einzelnen Bewohner halbiert haben und der Hautzustand wesentlich verbessert ist.

Nachhaltigkeit beginnt natürlich weit vorher.  Bei Recherchen im Internet bezüglich Nachhaltigkeit/Umweltschutz in Pflegebetrieben stößt man im Gegensatz zu Nachhaltigkeit/Umweltschutz generell und für Privatpersonen, auf nicht sehr viele Informationen.

Die Einbeziehung von Umweltaspekten, ökonomischen und sozialen Bedingungen sind ein wesentlicher Aspekt der Pflegequalität und sollten daher untrennbar zur Individualpflege gehören.

Wenn wir uns das kleine Beispiel oben anschauen, sollte uns dazu doch noch wesentlich mehr einfallen. Es geht nicht darum, an Stellen zu sparen, in denen es um Hygiene und Eigen/Fremdschutz geht. Auf keinen Fall. Es geht vielmehr darum zu schauen, welche Aspekte des privaten Nachdenkens über Nachhaltigkeit sich auch auf den Pflegealltag übertragen lassen. Dabei sind Pflegekräfte gefragt.

 

Leitungskräfte und Betreiber sind gefragt

Die Leitungskräfte und Betreiber sind gefragt, wenn es um Entscheidungen wie Stromversorger, Bestellungen für Küche oder andere Materialbeschaffungen geht, ebenso bei Überlegungen der Mitarbeiterführung. Hier machen Einzelentscheidungen häufig schon einen immensen Unterschied.

Allein wenn es um das Thema Müll geht, findet man hier schon interessante Zahlen: ” Zwei bis acht Liter Abfall fallen täglich bei einem Bewohner eines Alten- oder Pflegeheimes an, pflegespezifische Abfälle nicht eingerechnet” zitiert die Abfallberatung in Bayern, dies ist recht viel. Auf der Seite der Abfallberatung- Unterfranken gibt es Tipps und Überlegungen zum Ressourcen sparen.

http://www.abfallberatung-unterfranken.de/download/alten_und_pflegeheime.pdf

Generell geht es darum, sich erst einmal selbst zu reflektieren bezüglich des eigenen Nachhaltigkeitsverhaltens, denn erst dann kann man es auch mit an seinen Arbeitsplatz tragen und Überlegungen dazu anstellen auch dort, bewusster zu handeln.

Einen Einstiegsartikel zum Thema Nachhaltigkeit im Privatleben findet man auf http://www.wiwo.de/technologie/umwelt/nachhaltigkeit-33-tipps-wie-sie-die-welt-verbessern-koennen/8281168.html.

Im nächsten Blogartikel am Donnerstag schauen wir uns das Thema “Nachhaltigkeit im Pflegeheim” noch etwas vertiefter an.

 

 

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