Pflege mit App – eine denkbare Zukunft oder nur ein schlechter Witz?

Stell dir einmal vor, du bist im Dienst und musst nur auf dem Tablet oder auch auf dem Handy nachschauen was der nächste Klient benötigt. Du findest alle Informationen schon so aufbereitet, dass alles nur einen Klick entfernt ist.

In vielen Bereichen gibt es bereits Ansätze die Dokumentation über Tablets und verschiedene Programme zu führen. Wie könnte aber eine Pflege aussehen, die als zentralen Punkt eine App zu Verfügung stellt, die selbst der Klient benutzen kann?

Inhaltsverzeichnis:

    1. Grundlagen für die Nutzung einer App
    2. Vorteile einer Pflege-App
    3. Und jetzt? – ein kleiner Ausblick

Lesezeit: 8 Minute / 750 Wörter

Grundlagen für die Nutzung einer App

Eine App für Alles in der Pflege?

Hört sich beim ersten Lesen etwas seltsam an, kann aber gleichzeitig ein Durchbruch für die Pflege sein. Wie eine solche App aussehen soll, überlasse ich lieber den Programmierern im Hintergrund. Einige grundlegende Aspekte können wir uns an dieser Stelle einmal ansehen.

Eine einfache Benutzeroberfläche ist eine Voraussetzung zur Nutzung der App. Dabei ist diese aber nicht ausschließlich auf die Pflegekräfte begrenzt. Auch die Klienten sollten die App nutzen können. Hier kann auf diese Weise ein Wochen- oder auch ein Tagesplan erstellt werden. So sieht jeder sofort was heute oder auch im Verlauf der Woche noch ansteht.

Eine Einführung in die Nutzung der App darf selbstverständlich auch nicht fehlen. Dabei ist nicht nur ein kurzes Tutorial sinnvoll, sondern auch eine Vorführung die alle Beteiligten mit einbezieht. Die Pflegefachperson trägt so beispielsweise alle geplanten pflegerischen Tätigkeiten ein und ordnet diesen einen Verantwortlichen zu. Die einzelnen Verantwortlichen sehen auf Ihrem Gerät, welche Tätigkeiten bei welchem Klienten anstehen. Und zu guter Letzt sieht der Klient, was wann durch wen durchgeführt wird. Somit kann die Dokumentation auch direkt in der App durchgeführt werden und ist für alle am Pflegeprozess beteiligten Personen sichtbar.

Die Barrierefreiheit darf an dieser Stelle natürlich auch nicht zu kurz kommen. Dabei kann hier über eine Sprachausgabe der Ergebnisse oder auch über eine vergrößerte Anzeige vieles erleichtert werden.

Natürlich gibt es noch viele weitere Aspekte, die eine App erfüllen muss. Die hier aufgeführten Grundlagen sind meiner Ansicht ein zentraler Punkt.

Vorteile einer Pflege-App

Selbstverständlich kann es bei der Nutzung einer App auch immer Nachteile geben. Diese werden meiner Ansicht nach in diesem Fall von den Vorteilen wettgemacht. Betrachten wir uns einmal einige Vorteile etwas genauer.

Eine App für Alles? – Also wirklich alles. Alle Gesundheitsdaten und medizinischen Informationen an einem Ort gespeichert und für jeden von überall abrufbar? Genau diesen Vorteil kann eine Pflege-App bieten. Somit wird es ein Kinderspiel alle notwendigen Daten auf einmal zu sehen. Kein Suchen in der Papierakte oder gab es hier einen elektronischen Bericht? Alles zentral an einem Ort einfach zu finden.

Dadurch ist der organisatorische Aufwand in der Dokumentation viel geringer. Es kommt nicht mehr die Frage auf: Wo lege ich denn jetzt alles ab? Direkt in der App.

Gleichzeitig wird auch die Kommunikation zwischen dem Pflegepersonal und den Angehörigen vereinfacht. Was wurde denn heute eigentlich alles gemacht? Ein kurzer Blick in die App und schon ist diese Frage geklärt. Es gibt eine Anmerkung oder auch Frage von den Angehörigen? Einfach in der App eintragen und die Antwort kommt innerhalb eines Tages auch über die App.

Alle diese Vorteile leiten auf den für mich größten Vorteil hin:

Eine Erleichterung der Pflegeplanung. Alle Eintragungen zentral an einem Ort. Alle notwendigen Dokumente sind hinterlegt. Was muss gemacht werden? Was wurde wann das letzte Mal erledigt? Alles nur einen Klick entfernt.

Und jetzt? – ein kleiner Ausblick

Hört sich das ganze bisher ein wenig zu gut an um wahr zu sein? Im Moment auf jeden Fall. Es gibt im Moment keine mir bekannte App, die von einem Großteil der Pflegenden genutzt wird. (Korrigiert mich gern in den Kommentaren!) Wir haben zurzeit einen Flickenteppich an vielen kleinen Versuchen und an mancher Stelle noch die Dokumentation auf dem Papier.

Eine App für Alles ist einer meiner Wünsche für die Zukunft der Pflege. Eine einheitlich von allen Beteiligten genutzte App, die an manchen Stellen die Vision vom gläsernen Patienten war werden lässt. Jeder der berechtigt ist, findet alle Informationen an einer Stelle. Kein lästiges Suchen in der Akte, keine Anfragen um Zugriff auf die Daten des Facharztes zu haben. Alles nur einen Klick weit weg.

Den ersten Schritt in diese Richtung können wir mit der elektronischen Krankenakte machen. Diese muss dann ausgeweitet werden und jeder am Prozess Beteiligte erhält Zugriff auf diese.

Wie sieht für dich die Zukunft in der Pflege aus? Gib uns in den Kommentaren einen Einblick in deine Gedanken.

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