SchülerInnenanleitung in der Pflegeausbildung Teil 2

SchülerInnenanleitung in der Pflegeausbildung Teil 2

 

SchülerInnenanleitung in der Pflegeausbildung Teil 2

Es gibt einiges an Literatur zum Thema Praxisanleitung in der Pflege. Auch in der Weiterbildung zum Praxisanleiter/ zur Praxisanleiterin lernt man die unterschiedlichen Möglichkeiten und Anleitungssequenzen kennen. Sie müssen angewandt, ausprobiert, angepasst und auf die Personen die am Anleitungsprozess beteiligt sind zugeschnitten werden.

Unten finden Sie eine Anleitungsbegleitung, aus der man sich sehr gut die Anteile zusammenfügen kann, die im eigenen Alltag umsetzbar sind.

Allerdings ist es ursprünglich ein in sich geschlossenes Anleitungskonzept, dass von Frau Prof. Christa Olbrich entwickelt und mittlerweile mehrfach modifiziert wurde. Es besteht aus mehreren Anteilen die wie eine Checkliste genutzt werden können, und im Anschluss erklärt werden.

 

Checkliste zur Kompetenzorientierten Praxisanleitung

 

Schüler/in:   Daniela Zweig                                         Anleiter/in:   Stefanie Silberstädt 

Bewohner/in:    Hanne Ahrens         Datum: 16.3.2017

Anleitungssetting

Bemerkungen

 

1. Besprechung oder Einübung einer
konkreten Maßnahme im Vorfeld (z.B. im Stationszimmer) – mündlich,
schriftlich oder praktisch.

 z.B. Schülerin stellt Medikamente der
Bewohnerin unter Berücksichtigung der hygienischen Vorgaben des Hauses.

X

2. Konkrete Anleitung einer Maßnahme am Bewohner/in

z.B. SchülerIn
legt einen Kompressionsverband an unter Aufsicht/ Anleitung der PA oder PA
zeigt SchülerIn das Anlegen eines Kompressionsverbandes

 

3. Aufgabenstellung einer konkreten
Versorgung eines oder mehrerer Bewohner/innen, unter Mitarbeit oder Kontrolle des Anleiters/ der Anleiterin oder in Eigenverantwortung des Schülers/ der Schülerin.

 z.B. SchülerIn führt eine Grundpflege am
Bewohner/ Klienten durch

 

4. Aufgabenstellung zur theoretischen
Vorbereitung einer Maßnahme oder einer Gesamtsituation.

 z.B. SchülerIn schreibt alle Indikationen
für das Legen einer s.c. Infusion auf und hat einen Handlungsablauf für diese
Maßnahme vorbereitet.

 

5. Aufgabenstellung zur fachlichen
Nachbesprechung einer bestimmten Pflegesituation.

z.B. Es wurde
eine Wundversorgung durchgeführt. SchülerIn fasst nach der Maßnahme mündlich
noch einmal alle Hygieneregeln zusammen, die beim Verbandwechsel beachtet
werden müssen.

 

6. Aufgabenstellung zur Reflexion eines
ethischen Aspektes den Wohnbereich, die Mitarbeiter oder einen Bewohner/ eine Bewohner/in betreffend.

z.B.
Abwehrhaltung eines Demenzerkranken bei der grundpflegerischen Versorgung
werden erörtert und verschiedene Handlungsmöglichkeiten erfragt.

 

7. Aufgabenstellung zur Lernberatung.

z.B praktische
Übungen, bei denen sich der /die SchülerIn noch unsicher fühlt werden noch
einmal wiederholt. Tipps zum Lernen von theoretischen Inhalten  werden gegeben, oder/ und Möglichkeiten
gesucht das Gelernte zu vertiefen.

Kann ein
Schüler/ eine Schülerin sich bestimmte Handlungsabläufe nicht merken, gibt
der Praxisanleiter ihm/ ihr die Möglichkeit diese noch einmal anderweitig zu
verstehen (über Bilder, Zeichnungen, praktische Übungen, Ausarbeitungen etc.

 

Anleitungssetting (Bitte wählen Sie gemeinsam mit dem Schüler/der Schülerin ein oder auch mehrere Settings für den aktuellen Anleitungstermin aus, und kreuzen Sie diesen entsprechend an.)

 

Strukturelemente der Anleitung

 

1. Vorbedingungen, Zeit, Lernort
 13.00 Uhr bis 13.20 Uhr im Stationszimmer des Wohnbereiches 1

 

2. Formulierung der Lernsituation

 

Daniela stellt das komplette Wochendosett von Frau Ahrens und nutzt dazu die Computerdokumentation. Sie berücksichtigt den Hygienestandard des Hauses und dokumentiert im Anschluss die Maßnahme.

 

3. Formulierung der Lernfrage/ des Problems (Schüleraufgabe)
 

z.B. In der Schule haben wir gelernt, dass man Tabletten nur mit Handschuhen stellt. Ist das bei uns auch so?  Gibt es Ausnahmen? Wie lange vorher darf man Tropfen stellen?

 

4. Anleitungsbedingungen (z.B. freigestellt,wann,wie lange, Vorbedingungen, Vorbereitungen, Planung der Situation, etc.):
 

Praxisanleitung ist 20 Minuten freigestellt und begleitet den Vorgang. Die Auswahl der Bewohnerin wurde durch die PA getroffen aufgrund der Medikamente die Frau Ahrens bekommt (passend zur aktuellen Unterrichtsinhalten)

 

5. Bedingungen seitens des Schülers (z.B. welche Fragen stehen im Vordergrund, Lernziele, persönliche Bedingungen,
an was kann angeknüpft werden Erfahrungen,WissenVorleistungen, Verknüpfungen zum letzten Schulblock?): Daniela hatte bisher noch keinen Kontakt mit dem Stellen von Medikamenten. Verabreicht hat sie diese schon. Im letzten Schulblock (Block 1 weites Ausbildungsjahr) wurde der Umgang mit Medikamenten theoretisch unterrichtet.Lernziel:1. Daniela kennt die hygienischen Rahmenbedingungen zum Stellen von Medikamenten und setzt diese um.Lernziel 2: Daniela kennt den Umgang mit dem Wochendosette und versteht das Prozedere des Umstellens.Lernziel 3: Daniela ist vertraut mit der Computerdokumentation zum Medikamentenmanagement und kann die durchgeführte Leistung fachgerecht dokumentieren. 
 6. Festlegung der Evaluation (wie,wann,wo sollte das Gelernte überprüft werden und in welcher Form? (Selbstbeurteilung, Fremdbeurteilung oder Reflexionsgespräch?)
Direkte Selbstreflexion der Schülerin nach der Maßnahme. Fremdbeurteilung durch PA.

 

7. Evaluation der Anleitung 
Hier steht das Ergebnis der Evaluation und was ggf. wiederholt werden kann/muss/ sollte.

 

8. Ergänzende Gesprächsnotizen:

 

Hier kann alles eingetragen werden, was weiterhin besprochen werden muss.

 

 

Diese „Anleitungstabelle“ ist deshalb sehr gut anzuwenden, weil sie auch in der Kürze der Zeit die häufig im Berufsalltag gegeben ist, nutzbar ist und dadurch den Anleitungsprozess gezielter und strukturierter macht. Häufig erlebt man, dass zwar eine Art Anleitung stattfindet aber diese nicht gelenkt wird oder gezielt festgehalten. Dadurch können Stärken und Lernbedarf von SchülerInnen nicht gezielt erfasst werden und so kommt es dann häufig gen Ende der Ausbildung oder vor Prüfungen oder Lernzielkontrollen zu der „große Panik“.

Die rot unterlegten Eintragungen in der Tabelle stellen exemplarische Möglichkeiten des Ausfüllens dar.

Das Anleitungssetting muss ausgesucht und angekreuzt werden. Ggf. kann dieses bei Bemerkungen kurz dargestellt werden. Positiv daran ist, dass man bei Sammlung der Anleitungsbögen einen zügigen Überblick über die Anleitungen bekommt und so sinnvoll ergänzen kann.

Die Strukturelemente der Anleitung strukturieren die Anleitung und geben der/dem Auszubildenden und dem/der PraxisanleiterIn die Möglichkeit Fragen zu klären und auch auf einem Blick zu erfassen ob die Verknüpfung zur schulischen Ausbildung stattgefunden hat.

Fachlich versierte, empathische Fachkräfte auszubilden ist ein Ziel, welches erreicht werden kann. Jedoch erfordert dies auch einen gewissen Einsatz. Die Methoden die dazu genutzt werden können sind sicher nicht alle gleich praktikabel und im Stationsalltag umzusetzen. Es liegt jedoch wie oft geklagt, nicht nur an den Strukturen und im häufig erwähnten Zeitmangel die diese Strukturen mit sich bringen, sondern eben auch in den Händen derer, die direkt mit den SchülerInnen arbeiten. Hier ist Haltung und Kreativität gefragt und die Bereitschaft, Dinge so zu modifizieren, dass sie zu den eigenen Bedürfnissen passen.

Bei Interesse gibt es eine Blankotabelle als PDF Datei.

Viel Spaß dabei !

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