Überleitungsmanagement – Stolpersteine und Tipps zur Umsetzung

Stolpersteine und Tipps zur Umsetzung eines gelungenen Überleitungsmanagement

In den letzten zwei Blogbeiträgen, haben wir uns bereits mit der Thematik des Überleitungsmanagements auseinandergesetzt. Doch warum, nimmt dieses Thema so viel Raum ein, sollte das nicht eigentlich schon viel besser klappen, nach doch mittlerweile einigen Jahren, in denen es z.B. den Expertenstandard zum Entlassungsmanagement nun schon gibt?

Inhaltsverzeichnis:

  1. Überleitungsmanagement in der pflege
  2. Die Gefahren von Versorgungsbrüchen
  3. Aspekte für ein gelungenes Überleitungsmanagement
  4. Kostenloses Webinar zum Thema Überleitungsmanagement

Lesezeit: 2 Minute / 717 Wörter

Überleitungsmanagement in der Pflege

Was sind die Probleme bzw. Stolpersteine, die doch immer wieder zu Versorgungsbrüchen führen?

In erster Linie sind hier Alltagsstress, fehlende Strukturen in Organisationsabläufen und mangelnder Informationsaustausch zwischen den unterschiedlichen Bereichen zu nennen. Kommunikation ist hier also ein großes Thema. Die gelingt ja häufig nicht mal innerhalb einer Organisation also intern. Hier ist aber die Herausforderung sogar noch größer, sie muss nämlich übergreifend gelingen. Das erfordert eben Strukturen und eine große Kompetenz der Mitarbeiter, sowie die Bereitschaft über den Tellerrand zu schauen und den Blickwinkel der anderen mit in das eigene Denken einzubeziehen!

Die Gefahren von Versorgungsbrüchen

Versorgungsbrüche entstehen in erster Linie da, wo keine sektorenübergreifende, interdisziplinäre und trägerübergreifende Gesundheitsversorgung gewährleistet ist und führen dazu, dass sich meist die gesundheitliche Situation der Patienten verschlechtert bzw. sich die Genesung verzögert und dadurch weitere Kosten entstehen.

„Nur durch moderne Kooperationsformen über die gesamte medizinische und pflegerische Versorgungskette, kann eine ganzheitliche und Bedarfsgerechte Patientenversorgung erreicht werden!

Dafür braucht es abgestimmte Behandlungs-und Pflegekonzepte zwischen den Ärzten, die zwischen den Behandlungen betreuen, Klinik, Reha und Pflegeeinrichtungen.

Interdisziplinäre Versorgungskonzepte stellen eine durchgängige Versorgung sicher!“ (Quelle: Reibnitz, Christine von, et al. Überleitungsmanagement : Praxisleitfaden Für Stationäre Gesundheitseinrichtungen, Springer)

Aspekte für ein gelungenes Überleitungsmanagement

Im Folgenden sind einige Aspekte genannt, die für ein funktionierendes Überleitungsmanagement von Bedeutung sind:

  • Nutzung einer einheitlichen Dokumentation (so viel wie nötig, so wenig wie möglich)
  • Vermeidung von Doppeldokumentationen (wenn möglich sollten alle Berufsgruppen ein Dokumentationssystem nutzen, zu dem alle Zugang haben)
  • Abstimmung und größtmögliche Vereinheitlichung der Dokumentation zwischen allen Netzwerkpartnern
  • Weitergabe von Dokumentationsauszügen an Netzwerkpartner im Rahmen der Überleitung
  • Nutzung von gemeinsam gewählten Assessmentinstrumenten
  • Überleitungsmanagement wird als übergeordneter Prozess verstanden welcher die Abläufe innerhalb einer Organisation bestimmt
  • Ausreichende Ressourcen für das Überleitungsmanagement werden allen Mitarbeitern zur Verfügung gestellt (für interdisziplinäre Besprechungen, Fallkonferenzen, Kontaktaufnahme zum Betroffenem, seinen Angehörigen, sowie den Vor-/und- oder Nachversorgern, Organisation der Heil-und Hilfsmittelversorgung und Evaluation des Prozesses
  • Stellenbeschreibung fürs Überleitungsmanagement liegt vor
  • Aufgabenverteilung ist eindeutig geklärt und schriftlich fixiert
  • Einbindung in die Organisationsstruktur inklusive Dienstrechtlicher Unterstellung ist eindeutig geklärt
  • Schulung aller direkt und indirekt betroffenen Mitarbeiter
  • Information aller externer Partner über die Einführung des Überleitungsmanagements z.B. durch Infoveranstaltung und Infoschreiben
  • Information der Patienten und ihrer Angehörigen zur Durchführung des Überleitungsmanagements inklusive Einholung der Zustimmung des Patienten in der Regel durch ein Informationsschreiben

Aspekte einer gelungenen Kooperation mit Pflegeeinrichtungen

Zu gelungenen Kooperationen mit ambulanten und stationären Pflegeinrichtungen gehören folgende Aspekte:

  • (ambulant) Rechtzeitige Information des Pflegedienstes zur Übernahme des neuen Kunden vor seiner Entlassung aus dem Krankenhaus
  • Je komplexer die Versorgungssituation, desto eher wird der ambulante Pflegedienst informiert, um sich darauf einstellen zu können
  • Einbezug des Pflegedienstes in die Entlassungsplanung
  • Gemeinsamer Austausch über den Patienten am Krankenbett im Krankenhaus
  • Kennenlernen des Patienten und seiner Angehörigen schon vor der Entlassung
  • Alle Beteiligten haben alle Kontaktdaten, um gegebenenfalls auftretende Probleme gemeinsam zu besprechen
  • Ein standardisiertes, miteinander abgestimmtes Überleitungsformular mit Angaben zu pflegerischen und medizinischen Diagnosen, ärztlichen Verordnungen und Besonderheiten wird dem ambulanten Pflegedienst spätestens am Entlassungstag zur Verfügung gestellt

(stationär)

  • Ein standardisiertes, miteinander abgestimmtes Überleitungsformular mit Angaben zu pflegerischen und medizinischen Diagnosen, ärztlichen Verordnungen und Besonderheiten wird der Pflegeeinrichtung spätestens am Entlassungstag zur Verfügung gestellt
  • Alle Beteiligten haben alle Kontaktdaten, um gegebenenfalls auftretende Probleme gemeinsam zu besprechen
  • Persönlicher Kontakt mit dem zukünftigen Bewohner und seinen Angehörigen noch im Krankenhaus Termin der Heimaufnahme sollte mindestens 3 Tage vorher bekannt sein, um Formalitäten klären zu können
  • Zimmer des neuen Bewohners wird schon vor dessen Aufnahme individuell gestaltet, um ein Einleben zu erleichtern Medikamente, Wundmaterialien oder spezifische Verordnungen werden vom Krankenhaus für die ersten Tage mitgegeben

Kostenloses Webinar zum Thema Überleitungsmanagement

Soweit erst einmal die Voraussetzungen und Tipps für ein gelungenes Überleitungsmanagement in diesem Blogartikel.

Wichtig ist es zu bedenken, dass sich alle Berufsgruppen für die Werte, Normen und Regeln der anderen Berufsgruppen öffnen müssen um gemeinsam, Vorrausetzungen für ein erfolgreiches Überleitungsmanagement zu schaffen. (Quelle des Gesamttextes: Reibnitz, Christine von, et al. Überleitungsmanagement : Praxisleitfaden Für Stationäre Gesundheitseinrichtungen, Springer)

Wenn Sie Ihr Wissen um die Umsetzung der oben genannten Aspekte vertiefen wollen, empfehlen wir Ihnen unser kostenloses Webinar: Überleitungsmanagement, was muss ich beachten?

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