Umgang mit Generation „Z“ in Anleitungssituationen

Umgang mit Generation „Z“ in Anleitungssituationen

Im Rahmen unserer Weiterbildung „Praxisanleiter Refresh“ kam die Frage auf, wie man denn am Besten mit der Generation „Z“ umgehen sollte, bzw. was zu beachten ist. Dieses habe ich zum Anlass genommen, darüber einen Blogartikel zu schreiben, denn es ist vielleicht auch eine generelle Frage und nicht nur eine die speziell die Anleitung betrifft.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Generation Z – Definition
  2. Tipps zum generellen Umgang mit der Generation Z
  3. Leitsatz: “Führe mich nicht, sondern versteh mich”
  4. Anleitungssituationen – klare Struktur, Aufgaben
  5. Die Generation Z ist „always on“
  6. Der Unterschied: Generation Y und die Z-ler

Lesezeit: 8 Minute / 967 Wörter

Generation Z – Definition

Dazu muss man erst einmal wissen, was und wer sind denn die Generation „Z“?

Die Definition geht hier in unterschiedlichen Quellen etwas auseinander die einen sprechen von der Generation 2000 bis 2019, in anderen Quellen geht es hier ab 1995 los und die Generation „Y“ wird von 1980 bis 1994 definiert. Wieder andere sprechen von 1990 bis jetzt von der Generation „Z“.

Wichtig zu wissen ist sicherlich, es ist die

Um es gleich mal vorwegzunehmen: Natürlich kann man „Generationen“ nicht einfach an ihrem Geburtsdatum festmachen und auch nicht einfach so pauschal mit starren Verhaltensmustern in Verbindung bringen. Aber man kann auch keine Systeme entwerfen, die jedem Einzelfall gerecht werden. Aber es gibt auch keine Alternative, sich zumindest ansatzweise mit einer Differenzierung zu beschäftigen, die sich auch mit den Wertemustern unterschiedlicher „Generationen“ beschäftigt.

Gerade in der Pflege, die ein großes durchaus diffiziles Gebiet ist, in denen Werte eine große Rolle spielen, da sie sich kontinuierlich in einem Spannungsfeld befindet zwischen den Aufgaben, die sie erfüllen soll mit den damit verbundenen Werten und den Grenzen und Werten derjenigen, die gepflegt werden, ist es wichtig darauf zu schauen, wen habe ich denn jetzt als Auszubildenen vor mir und was muss ich beachten, wenn ich quasi „Brücken baue“ zwischen den Generationen und den unterschiedlichen Ansprüchen.

Tipps zum generellen Umgang mit der Generation Z

Auf der folgenden Seite findet man erst einmal einige Tipps zum generellen Umgang die sich hier aber nicht auf die Pflege an sich beziehen, aber sicher ganz interessant sind erst einmal.

https://faktor-a.arbeitsagentur.de/richtig-fuehren/fuenf-dos-and-donts-fuer-arbeitgeber-im-umgang-mit-der-generation-z/

Zu beachten ist sicherlich die Tatsache, dass es die erste Generation ist, die komplett mit Smartphone aufwächst und auch gewohnt ist, alles darauf zu machen den Alltag betreffend. Tickets buchen, Kontakte pflegen, Lernen und vieles mehr. Das kann man durchaus auch im Anleitungsprozess mitberücksichtigen. Hier gibt es auch für die Pflege einige Apps, die man als Anleiter empfehlen kann. Die Schüler können hier in kurzen Portionen ihr Pflegewissen überprüfen und verfestige. Kurzum, es geht darum, sich auch einzulassen auf neue Möglichkeiten und Lehr/Lernwege und nicht alleinig festzuhalten an alten „Ideen“ wie Lernen funktioniert.

Leitsatz: “Führe mich nicht, sondern versteh mich”

Ein interessanter Text findet sich ebenfalls auf oben genannter Seite:

„Don’t manage me, understand me“ – „Führe mich nicht, sondern versteh mich“ – gilt als ein Credo der Zler. Müssen Unternehmen sie wirklich „verstehen“, um dauerhaft erfolgreich zu sein?

Ja und nein. Unternehmen müssen bis zu einem gewissen Grad auf die Generation Z eingehen, um diese als Mitarbeiter zu gewinnen, aber auch halten zu können. Sie ist – wenn es über ihre Kleingruppe hinausgeht – konsequent bindungslos. Auch wenn Vertreter der Generation Z eine Festanstellung nach dem Beamtenprinzip anstreben, sind sie nicht bereit, sich emotional an ein Unternehmen zu binden. Andererseits muss auch die Generation Z verstehen, dass nicht alles nach ihren Vorstellungen ablaufen kann. Transparenz und eine gute Kommunikation von Anfang an kann viele Probleme vermeiden.“

Es bringt auch hier nichts zu pauschalisieren, aber als Führungs- und Begleitungsinstrumente sind Transparenz und eine klare Kommunikation so oder so sehr von Vorteil.

Anleitungssituationen – klare Struktur, Aufgaben

Wichtig sind laut den gelesenen Studien und Erfahrungswerten außerdem eine feste Struktur und das klären von Erwartungen zu Beginn, um Missverständnisse und Unruhe zu vermeiden.

Davon auszugehen, der Auszubildende würde schon mitdenken und learning by doing ist immer mit im Repertoire ist ungünstig und wird zu Unzufriedenheit auf beiden Seiten führen. Eine klare Struktur, klar kommunizierte Erwartungen und Aufgaben sind hingegen von Vorteil. Innerhalb dessen, kann man je nach Auszubildenden dann variieren. Hier soll nicht der Eindruck entstehen, diese Generation könne das per se nicht. Das entspräche so nicht der Wahrheit.

Die Generation Z ist „always on“

Das Bild was sich abzeichnet und von vielen Wissenschaftlern beobachtet wird, ist Folgendes:

„Anders als die Generation Y, trennen Z-ler Arbeit und Freizeit streng voneinander. Sie beschäftigen sich weniger mit Sinnsuche und Karriere. Denn Karriere kann sich negativ auf das Privatleben auswirken. Die Wünsche an die Arbeit sind daher eher bescheiden: Arbeit soll Spaß machen und sich bestenfalls mit den eigenen Interessen überschneiden und der Freizeit nicht im Weg stehen.

Doch vor allem ihr Umgang mit der Technik wird große Auswirkungen auf die Arbeitswelt haben. Die Generation Z ist „always on“ und kommuniziert permanent über soziale Medien. Oft bringen Sie sich den Videoschnitt für Youtube oder das Programmieren von Webseiten selbst bei. Die Digitalisierung ist für die Z-ler Alltag und daher stehen Werte wie Flexibilität, Autonomie und Transparenz bei diesen jungen Arbeitskräften im Vordergrund. „

(https://www.management-circle.de/blog/generation-z-und-y/)

„Josef Buschbacher über seine Erfahrungen mit der Generation Z:

Der Unterschied: Generation Y und die Z-ler

Ein aus meiner Sicht ganz wesentlicher Unterschied zur Vorgängergeneration liegt darin, dass die jungen Menschen heute zunehmend noch mehr Individualität einfordern. Der Ruf nach dem „Kümmerer“, der für mich immer erreichbar ist, ist genauso wichtig, wie ein individueller Ausbildungsplan, der genau auf mich und meinen Lernfortschritt eingeht.“ (Quelle siehe oben)

Das passt wiederum zur generalistischen Pflegeausbildung, hier soll der Lernfortschritt individuell betrachtet werden und das kommt der transparenten Begleitung entgegen.

Wenn man das ganze kurzfasst, kann man die Frage also mit vier Aspekten beantworten: Klarheit, Transparenz, Offenheit gegenüber Lernmethoden und Struktur.

In diesem Sinne

Viel Spaß beim Anleiten und bleiben Sie gesund

Ihre Lisa Ruchnewitz

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