Ein Bad für Körper und Seele im Grünen – Waldbaden

Freut Ihr Euch auch jedes Jahr, wenn im Frühling die Bäume ausschlagen und statt des tristen Grau in Grau überall wieder frisches Grün zu sehen ist? Mögt Ihr auch nach einem Sommerregen den satten erdigen Duft im Wald? Und könnt Ihr Euch im Herbst auch nicht sattsehen an der wunderschönen und vielfältigen Laubfärbung? Dann seid Ihr wahrscheinlich auch ein Fan des Waldbadens.

In unserem hektischen und digitalisierten Alltag sehnen wir uns immer wieder nach Ruhe, Entspannung und innerer Ausgeglichenheit. Es gibt Meditationsapps für die schnelle Entspannung zwischendurch und Smartringe, die uns, am Finger getragen, Auskunft über unsere Tagesform, Aktivität und Schlafqualität geben. Sicherlich hat das alles etwas für sich, aber ist es nicht auch schön, sich ab und zu oder regelmäßig einen Waldspaziergang zu gönnen? Es braucht keinen Strom und ist kostenlos.

Inhaltsverzeichnis:

    1. Shinrin-Yoku – das Waldbaden
    2. Waldmedizin
    3. Zwiesprache unter Bäumen

Lesezeit: 7 Minute / 720 Wörter

Shinrin-Yoku – das Waldbaden

Ein Waldspaziergang ist zu jeder Jahreszeit schön aber jetzt im Sommer, wo alle Bäume ihr üppiges Blätterkleid tragen, sieht man manchmal helle Sonnenstrahlen durch die Zweige hineinscheinen, sodass manche Stellen aussehen wie kleine Waldoasen. Das Zwitschern der Vögel lässt die Räumlichkeit des Waldes erahnen und ab und zu hört man einen Kuckuck rufen. Nach so einem Spaziergang geht’s einem einfach gut, man fühlt sich entspannt und ausgeglichener als vorher.
Die Japaner haben die Wohltat des Waldes in den 80er Jahren entdeckt. Shinrin-Yoku – das bedeutet im Japanischen so viel wie „ein Bad in der Atmosphäre des Waldes nehmen“. Dabei handelt es sich nicht mehr um einen gewöhnlichen Spaziergang, sondern es geht darum, sich intensiv auf die Natur um sich herum einzulassen und den Wald mit allen Sinnen zu erleben. Das Blätterrauschen im Wind, das Gefühl von Rinde unter den Fingern, der Duft von feuchtem Moos, die verschiedenen Grüntöne sind dabei alles Eindrücke, die in vollen Zügen aufgenommen werden.

Waldmedizin

In japanischen Universitäten gibt es mittlerweile einen Forschungszweig zu Waldmedizin. Sie gilt dort heute als anerkannte Therapieform und es kommt nicht selten vor, dass japanische Ärzte ihren Patienten einen mehrtägigen Aufenthalt im Wald verschreiben. Das sogenannte Waldbaden ist fester Bestandteil der japanischen Gesundheitsvorsorge. Die wissenschaftlichen Studien zeigen nicht nur eine deutliche Minderung von Stress bei Großstädtern, sondern auch, dass das bewusste Waldbaden einen positiven Einfluss auf den Blutdruck, den Cortisol-Level im Blut und auf den Puls zu haben scheint. Alle diese Werte sinken zum Teil bereits nach einem 1-stündigen Aufenthalt in einem Waldgebiet. Auch soll sich der Wald günstig auf das Immunsystem auswirken.
Ausführlich wird die günstige Beeinflussung unserer Gesundheit durch Bäume auch in dem Buch des österreichischen Biologen Clemens Arvay „ Der Biophilia-Effekt- Heilung aus dem Wald“ beschrieben. Da die Bäume während der Photosynthese Sauerstoff produzieren bietet der Wald frische Luft und eine sauerstoffreiche Umgebung. Der frische Sauerstoff verbessert nicht nur die Sauerstoffversorgung in unserem Körper, sondern stärkt auch unser Immunsystem und fördert eine allgemeine körperliche Vitalität. Ätherische Öle und Phytonzide werden von den Bäumen abgegeben. Diese Substanzen dienen den Bäumen dazu, sie vor Krankheiten und Schädlingen zu schützen. Sie haben aber auch positive Auswirkungen auf uns Menschen. Ätherische Öle haben eine beruhigende Wirkung auf unser Nervensystem und können zur Linderung von Angstzuständen und Schlaflosigkeit beitragen. Die Phytonzide wirken antibakteriell und können stärkend auf unser Immunsystem wirken. Wir nehmen diese Substanzen auf, indem wir im Wald tief einatmen und die aromatischen Düfte der Bäume genießen. Auf diese einfache Weise können wir unsere körperliche und geistige Gesundheit unterstützen.

Zwiesprache unter Bäumen

Man tut sich also viel Gutes, wenn man sich zu einem Waldspaziergang aufmacht. Was Bäume alles können ahnt man dabei ja nicht. Mit der positiven Wirkung auf unsere Gesundheit ist nämlich es noch nicht getan, denn mittlerweile weiß man auch, dass Bäume kommunizieren können. Sie haben ein Netzwerk aus Leitungen im Stamm und den Baumwurzeln. Baumkrone und Wurzelspitzen sprechen miteinander darüber, ob genug Wasser und Nährstoffe vorhanden sind. Über großflächige Pilzgeflechte, die den Waldboden durchziehen, sprechen sie mit anderen Bäumen im Wald. Auf diese Weise vernetzen sich ganze Wälder. Auch über die Luft, sozusagen über W-LAN, in diesem Fall über Wald-LAN, können Bäume kommunizieren. Sie können Duftstoffe aussenden, um ihre Artgenossen vor Schädlingen zu warnen (https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/plus-schule-wie-baeume-kommunizieren).

Wenn Ihr also das nächste Mal im Wald spazieren geht, dann könnt Ihr Euch bewusst machen, dass da viel mehr los ist, als es scheint.

In diesem Sinne wünsche ich Euch viele wunderschöne und wohltuende Waldspaziergänge!

 

Quellen:

https://www.japan.travel/de/de/story/waldbaden-shinrin-yoku

https://www.japanwelt.de/blog/shinrin-yoku-waldbaden-trend-aus-japan

https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/plus-schule-wie-baeume-kommunizieren

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