Ratgeber zum Thema: 7 einfache Techniken, um Angehörige besser zu betreuen und zu beraten

10 einfache Techniken, um Angehörige besser zu betreuen und zu beraten

Tritt in der Familie ein Pflegefall ein, ändert sich für alle Beteiligten die Lebenssituation. Eigene Bedürfnisse werden in den Hintergrund gerückt, während das Leben der Pflegebedürftigen den eigenen Tag ausfüllt. Damit Sie als Pflegeperson weiterhin ein eigenes Leben haben, sollten Sie einige Dinge im Blick behalten.

 

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Inhaltsverzeichnis:

  1. Selbst wenn Sie Ihre Eltern pflegen
  2. Sind Ihre Angehörigen in Ihrem Alltagsleben nur teilweise eingeschränkt und psychisch fit, sollten Sie feste Besuchszeiten etablieren
  3. Viele Angehörige sind im Alter nicht mehr in der Lage, Behördengänge alleine zu regeln
  4. Bevor Ihre Angehörigen zum Pflegefall wurden, hatten sie ein soziales Leben
  5. Sind Ihre Angehörigen körperlich stark eingeschränkt, kann es hilfreich sein, sich die Unterstützung von Freunden und Bekannten zu holen
  6. Ein pflegebedürftiges Familienmitglied zu betreuen kann sehr emotional sein
  7. Nehmen die pflegebedürftigen Familienmitglieder Medikamente ein, werden Sie das organisieren müssen

Lesezeit: 3 Minute / 785 Wörter

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So bringen Sie einen Pflegefall und Ihr Leben zusammen

 

1. Selbst wenn Sie Ihre Eltern pflegen

Sie brauchen auch Ihr eigenes Leben. Pflegesituationen stellen sich häufig spontan ein und wälzen auch Ihr Leben um. Es ist sehr wichtig und hat mit Dankbarkeit und Respekt gegenüber geliebten Menschen zu tun, wenn Sie im Pflegefall für diese da sein wollen. Vergessen Sie aber nicht, dass Sie neben Ihrer Betreuungsarbeit immer noch ein eigenes Leben haben, das gelebt werden will und muss und schaffen Sie sich daher Auszeiten.

 

2. Sind Ihre Angehörigen in Ihrem Alltagsleben nur teilweise eingeschränkt und psychisch fit, sollten Sie feste Besuchszeiten etablieren.

Stehen Sie sozusagen auf Abruf bereit, verlieren Sie das Gefühl für Ihren eigenen Alltag. Haben Sie einen Ehepartner und Kinder, müssen sich die zu betreuenden Personen Ihre Zeit mit diesen teilen. Um allen gerecht zu werden und Zeit zu “sparen”, können Sie mit Ihrer Familie zusammen die zu pflegenden Angehörigen besuchen. Auf diese Weise verbringen Sie mit allen Zeit und können sich gleichzeitig um die Eltern kümmern.

 

3. Viele Angehörige sind im Alter nicht mehr in der Lage, Behördengänge alleine zu regeln.

Sei es der Weg zu einem Amt oder das Verständnis für das Inhaltliche. Sie können Ihre Angehörigen zu diesen Terminen begleiten – einfacher ist es jedoch, wenn Sie es selbst in die Hand nehmen. Lassen Sie sich Kopien von den Schriftstücken sowie eine Einverständniserklärung geben, dass Sie
unterschriftsberechtigt sind und Ihre Angehörigen vertreten dürfen. Es erspart Zeit und Nerven und Missverständnisse amtlicher Forderungen.

 

4. Bevor Ihre Angehörigen zum Pflegefall wurden, hatten sie ein soziales Leben.

Sind sie nur in ihren Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt, werden sie auch weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilnehmen wollen, wenn auch eingeschränkt. Versuchen Sie daher Gruppen zu finden, die den Interessen Ihrer Angehörigen nachgehen und bringen Sie in Erfahrung, ob und mit welchen Konditionen Ihre Angehörigen in die Gruppe integriert werden können. So bekommen Sie etwas mehr Zeit für sich selbst und Ihre Angehörigen haben eine sinnvolle Aufgabe. Niemand möchte seine Lebenszeit ohne einen Sinn verbringen, auch nicht im Pflegefall.

 

5. Sind Ihre Angehörigen körperlich stark eingeschränkt, kann es hilfreich sein, sich die Unterstützung von Freunden und Bekannten zu holen.

Sind Arme und Beine der Person betroffen, ist diese unter Umständen an ihre Wohnung gefesselt.  In dieser Situation macht es sich gut, Besuche zu organisieren. Sprechen Sie mit den anderen Familienmitgliedern – Enkelkinder können nach der Schule für eine Stunde bei den zu pflegenden Großeltern einen Besuch machen. An den Wochenenden kann für Freunde und Bekannte eine Skatrunde, ein Kaffeeklatschnachmittag oder ein Besuch im Theater organisiert werden. Sie müssen dabei immer noch Zeit aufwenden, um alles auf die Beine zu stellen, die Durchführung liegt dann aber in den Händen anderer Menschen. Sie können sich dann etwas zurücknehmen und eigene Dinge tun.

 

6. Ein pflegebedürftiges Familienmitglied zu betreuen kann sehr emotional sein.

Einerseits ist da das Bedürfnis, den Eltern oder dem Ehepartner so viel Liebe zu schenken und zurückzugeben, wie nur möglich. Andererseits können Sie sich dabei schnell in emotionalen Abhängigkeiten verwickeln. Die betreuten Personen haben mit ihren eigenen Frustrationen zu kämpfen. Sie können nicht länger leben, wie sie es wollen. Sie sind abhängig von Ihnen. Das löst häufig Konflikte aus, wenn sich der Unmut über einen langen Zeitraum angestaut hat und dann an der falschen Stelle entladen wird. Deswegen brauchen Sie jemanden zum Reden. Eine Person, die Ihnen uneingeschränkt zuhört und bei der Sie sich auch ausweinen können, wenn der Druck der Pflegesituation steigt.

 

7. Nehmen die pflegebedürftigen Familienmitglieder Medikamente ein, werden Sie das organisieren müssen.

Da sich gerade ältere Menschen in diesen Situationen bevormundet fühlen, wenn ihnen die täglichen Tabletten abgezählt werden, sollten Sie für Kompromisse sorgen. Statt jeden Tag an die Einnahme der Medikamente zu erinnern und damit Ihre Angehörigen zu reizen, können Sie auf Medikamentenordner zurückgreifen, in die alle notwendigen Medikamente für eine oder zwei Wochen im Voraus eingelegt werden können. Damit erhalten Sie Ihren Angehörigen ein Stück Selbstverantwortungsgefühl und Sie bekommen ein Stück mehr häuslichen Frieden.

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