Sommerhitze überall – Flüssigkeitsmangel vorbeugen

Pflegenheim - Sommerhitze überall - Flüssigkeitsmangel vorbeugen

Nun ist der Sommer endlich da und mit seinem kalendarischen Beginn gleich das Strandwetter. Das bedeutet allerdings auch, dass wir vermehrt schwitzen, tagsüber und häufig auch nachts, wenn die Temperaturen einfach nicht sinken wollen. Kühle Getränke und leckeres Eis sind dann begehrte Erfrischungen. Und das ist auch gut so, zumindest was die Getränke angeht. Leiden wir unter Wassermangel kann das zu schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden führen.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Folgen eines Flüssigkeitsmangels
  2. Auf einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt achten
  3. PflegeheimbewohnerInnen erkennen
  4. Lieblingsgetränke und Gemeinsames Trinken

Lesezeit: 7 Minute / 697 Wörter

Folgen eines Flüssigkeitsmangels

Ohne jegliche Flüssigkeitszufuhr ist unser Körper schon nach 2 bis 4 Tagen nicht mehr in der Lage, harnpflichtige Substanzen, zum Beispiel Harnstoff und Kreatinin auszuscheiden. Werden harnpflichtige Stoffe nicht ausgeschieden, kommt es zur zunehmenden Vergiftung des Blutes. Unser Blut, das zu 90% aus Wasser besteht, dickt im weiteren Verlauf ein und es kommt letztendlich zum Kreislaufversagen. Soweit muss es natürlich nicht kommen, vor allem nicht, wenn wir für ein paar Wochen schweißtreibendes Wetter haben.

Auf einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt achten

Dennoch ist ein ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt wichtig. Der Mensch besteht zu über 50 % aus Flüssigkeit, bei Männern im Durchschnitt zu 60% und bei Frauen bei ca. 50%, bei einem Säugling liegt der Flüssigkeitsanteil bei ca. 70%. Im höheren Alter nimmt der Flüssigkeitsgehalt im Körper ab. Nicht nur lebenswichtig, sondern auch maßgebend für den Erhalt unserer Gesundheit ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Insbesondere wenn es ums Schwitzen geht sollte diese also im Auge behalten werden.
Schweiß ist hauptsächlich eine Mischung aus Wasser und Elektrolyten. Beides macht unseren Flüssigkeitshaushalt aus. Der Wasser-Elektrolyt-Gehalt wird durch ein Gleichgewicht zwischen Flüssigkeitsaufnahme und Flüssigkeitsabgabe bestimmt. Schwitzen wir vermehrt, kann unser Flüssigkeitshaushalt in Schieflage geraten. Es wird dann ein Hormon mit dem Namen ADH (antidiuretisches Hormon) ausgeschüttet, welches veranlasst, dass über die Nieren weniger Wasser über den Urin ausgeschieden wird. Damit soll ein noch schnellerer Flüssigkeitsverlust verhindert werden. Der Körper „haushaltet“ sozusagen mit seinem Flüssigkeitsvorrat.

Hier ist Durst ein wichtiger Mechanismus, der uns dazu bewegt, unseren Körper mit genügend Flüssigkeit zu versorgen. Normalerweise tritt Durst auf, wenn der Körper mehr als 0,5% seines Gewichtes (ca. 350 ml) an Wasser verliert. Mit dem Älterwerden wird dieser Mechanismus jedoch unzuverlässiger. Das Durstgefühl nimmt ab, sodass es für ältere Menschen schwieriger wird, einen drohenden Flüssigkeitsmangel rechtzeitig wahrzunehmen. Trotz offenkundigem Flüssigkeitsmangels klagen ältere Menschen kaum oder gar nicht über Durst. Dies zählt daher zu den großen Herausforderungen im pflegerischen Bereich. An heißen Tagen müssen Pflegekräfte besonders aufmerksam darauf achten, dass die zu Pflegenden genügend trinken und nicht dehydrieren.

PflegeheimbewohnerInnen erkennen

Aus aktuellem Anlass hier daher ein paar Tipps des Pflegeexperten Siegfried Huhn für die Pflegekräfte unter Ihnen, um einer Dehydration von PflegeheimbewohnerInnen vorzubeugen:

Anzeichen einer Dehydration erkennen:

Erste Anzeichen sind laut Pflegeexperte Huhn (Praxisheft Dehydration: Austrocknung erkennen und prophylaktisch handeln)

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Kreislaufprobleme
  • verminderte Leistungsfähigkeit
  • Muskelschwäche/-schmerzen.

Absolute Alarmzeichen sind:

  • plötzlich auftretende oder sich verstärkende Verwirrtheit
  • ein fehlender Speichelsee unter der Zunge. Laut Herrn Huhn sind dann die Schleimhäute unter der Zunge sowie zwischen den Lippen und Zahnreihen trocken. Bei BewohnerInnen mit erhöhtem Risiko sei eine tägliche Mundinspektion daher angeraten.
  • Verminderte Urinausscheidung
  • Stechener Uringeruch beim Toilettengang
  • Trockene Haut zwischen den Zehen und unter den Achseln

Die stehende Hautfalte, also Hautfalten, die sich beim Abheben der Haut bilden und nicht gleich wieder zurückgehen, sondern „stehen bleiben“ seien laut Huhn nicht aussagekräftig.

Lieblingsgetränke und Gemeinsames Trinken

Huhn empfiehlt außerdem, dass BewohnerInnen bei anhaltender Hitze mindestens 2 bis 2,5 Liter Flüssigkeit am Tag trinken sollten. Das wäre tagsüber stündlich ein Getränk. Um es attraktiv zu machen, rät er, Lieblingsgetränke vorzubereiten und diese in sichtbarer Reichweite zu platzieren, sodass die BewohnerInnen ans Trinken erinnert werden. Suppen, Kaltschalen und wasserhaltiges Obst und Gemüse wie zum Beispiel Gurken und Melonen können außerdem gereicht werden. Auch alkoholfreies Bier kommt infrage. In Gesellschaft ein Getränk zu sich nehmen macht es noch angenehmer, als dies allein im Zimmer zu tun. Auch das Führen eines Trinkprotokolls kann den BewohnerInnen helfen, selbst die Flüssigkeitsaufnahme im Blick zu behalten oder eben durch die Pflegekräfte, sofern das Protokoll zuverlässig geführt wird.

Eine Sache noch zu guter Letzt: Bitte lassen Sie weder Ihr Kind noch Ihr Haustier bei sommerlichen Temperaturen im warmen Auto. Beim schnell gedachten Supermarktbesuch merken wir oft nicht, wie die Zeit vergeht.

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