Den Sommer für einen Arbeitseinsatz in Südfrankreich verbringen, in Island überwintern und die Nordlichter bestaunen oder in Afrika arbeiten und am Wochenende das schöne Land und seine exotischen Tiere erkunden, seine Sprachkenntnisse erweitern und die Pflege anderer Länder und Kulturen besser verstehen. Für diejenigen unter uns, die hin und wieder das Fernweh packt, klingt das doch einfach wunderbar!
Inhaltsverzeichnis:
- Entwicklungs- und Katastrophenhilfe
- Auslandspraktika oder Hospitanzen
- Arbeitsplatz in einem EU-Land
- Freiwilliger Dienst für RentnerInnen mit Fernweh
- Vorbereitung für das Auslandsabenteuer
Lesezeit: 7 Minute / 827 Wörter
Als Pflegekraft in anderen Ländern arbeiten
Ein längerer Aufenthalt im Wunschland muss keine fixe Idee bleiben, sondern ist, wenn man es mit der Arbeit verbindet durchaus machbar. Hierfür gibt es zahlreiche Wege ins Ausland, zum Beispiel:
- Freiwilligenarbeit – vorwiegend für Jugendliche
- freiwillige Dienste – keine Altersgrenze, auch für Rentner ein mögliches Modell
- Praktika
- Work and Travel (Arbeiten und Reisen)
- Au Pair
- Unbefristete Arbeitsstellen und Jobben auf Zeit
Entwicklungs- und Katastrophenhilfe
Wenn man einige Monate oder sogar wenige Jahre als Pflegekraft oder Krankenschwester im Ausland arbeiten und dort anderen Menschen helfen möchte kann man sich an verschiedene Organisationen für Entwicklungs- und Katastrophenhilfe wenden. Es gibt zum Beispiel die Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe e.V. (www.agiomondo.de). Dies ist eine von neun vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) anerkannten Einrichtungen in Deutschland, die Fachkräfte nach dem Entwicklungshelfer-Gesetz (EhfG) entsenden. Auch über das Deutsches Rotes Kreuz (DRK) kann man einen Freiwilligendienst im Ausland leisten. Das DRK ist auf der ganzen Welt vertreten und schickt seine freiwilligen Arbeitskräfte unter anderem nach Uganda, Indien, Peru und Tschechien, als Unterstützung für dortige Projekte.
Auslandspraktika oder Hospitanzen
Für Azubis oder StudentInnen sind Auslandspraktika oder Hospitanzen eine Möglichkeit, um den eigenen Horizont zu erweitern. An Hochschulen gibt es für Studierende Auslandsprogramme, wie zum Beispiel Erasmus+, die Strukturen ins Ausland bieten. Wenn die finanziellen Mittel knapp sind, kann man sich auf ein Auslandsstipendium bewerben. Zwei Stiftungen, die diese Stipendien vergeben sind die Bayer Stiftung oder die Roland-Ernst-Stiftung.
Arbeitsplatz in einem EU-Land
Ausgebildete Pflegefachkräfte und Krankenschwestern können sich natürlich auch einen regulären Arbeitsplatz in einem EU-Land suchen. Der Vorteil hier ist, dass die Arbeit innerhalb der EU frei wählbar ist und die Anforderung eines Arbeitsvisums entfällt. Andersherum ist es für die Arbeitsaufnahme außerhalb der EU notwendig, sich über die bestehenden Regelungen für ein Arbeitsvisum zu informieren.
Auch die Anerkennung der Qualifikation ist ein Thema in diesem Zusammenhang. Innerhalb der EU wird die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege überall anerkannt, das bedeutet, die Qualifikation muss nicht überprüft werden. In der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie in der Altenpflege ist dies anders gelagert. Die Ausbildung zur Altenpflege stellt eine deutsche Besonderheit dar, die es im Ausland in dieser Form nicht gibt. Daher muss für diesen Beruf im jeweiligen Land ein Antrag auf Anerkennung der Qualifikation gestellt werden. Ebenso wird der Beruf Gesundheits- und Kinderkrankenpflege nicht in allen EU-Staaten anerkannt. Häufig muss die Eignung mit einem Nachweis der Ausbildungsinhalte und gegebenenfalls noch durch einen Nachweis an Berufserfahrung belegt werden. Ausführliche Informationen dazu gibt es hier: https://www.people-abroad.de/jobben/anerkennung-der-ausbildung/ Für diejenigen, die eine Freiwilligenarbeit oder ein Praktikum aufnehmen oder Work & Travel machen möchten, ist eine berufliche Anerkennung nicht erforderlich.
Freiwilliger Dienst für RentnerInnen mit Fernweh
Auch für RentnerInnen mit Fernweh sind freiwillige Dienste eine Möglichkeit, mit schmalem Budget einen Auslandsaufenthalt zu realisieren. Hier könnten die Erfahrungen und erworbenen Kenntnisse aus dem langen Berufsleben sehr gefragt sein. Auf dieser Internetseite gibt es zahlreiche Hinweise und Adressen für Senioren: https://www.people-abroad.de/menschen/senioren-im-ausland/.
Vorbereitung für das Auslandsabenteuer
Ratsam ist es, sich im Vorwege mit der Kultur und Sprache des Ziellandes vertraut zu machen. In manchen Ländern ist es erforderlich, die jeweilige Sprache sprechen zu können und dies mit einem Zertifikat nachzuweisen. Auch hier gilt es, sich vorher gut zu informieren und vielleicht über einen Sprachkurs schonmal Kenntnisse zu erwerben oder aufzufrischen und sich mit den Gepflogenheiten der Landsleute anzufreunden. Ein Aufenthalt in einem Land, dessen Kultur uns eher fremd ist, sollte einfach gut vorbereitet sein, um Anpassungsschwierigkeiten und vielleicht sogar Heimweh zu vermeiden. Ebenfalls auf der Internetseite People Abroad gibt es eine Checkliste mit Fragen, anhand derer man bei sich abklopfen kann, wie realistisch die Idee eines Auslandsabenteuers ist und welche Faktoren es noch zur Vorbereitung abzuklären gilt.
Diejenigen von Ihnen, die schon einmal eine längere Weile in einem anderen Land verbracht haben, mögen wohl zustimmen, dass es etwas Bereicherndes hat, die Mentalität und die Rituale einer fremden Kultur kennenzulernen und selbst auch auszuprobieren und für sich das Ein oder Andere anzunehmen. Man darf feststellen, dass es nicht nur auf die deutsche Art und Weise funktionieren muss, denn es geht auch anders. So auch in der Pflege. Vielleicht ermöglicht so ein Arbeitseinsatz eine andere Sicht im Umgang mit zu Pflegenden. Das eigene Spektrum kann sich erweitern und so auch die eigenen Verhaltensweisen im Berufsalltag.
Was halten Sie von einem Arbeitseinsatz im Ausland? Haben Sie Erfahrungen gemacht, die Sie mit uns teilen mögen? Posten Sie diese gern als Kommentar!
People Abroad – Länder entdecken – Erfahrungen teilen
DFBK Südost – Tipps zum Arbeiten im Ausland für Azubis
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