Pure Entspannung – Einfach mal nichts tun

Pure Entspannung - Einfach mal nichts tun

Wann haben Sie das letzte Mal nichts getan, also wirklich mal eine Viertelstunde oder länger am Stück bewusst nichts getan?

Inhaltsverzeichnis:

  1. Entspannung – Wie man nichts tut
  2. International anerkannt
  3. Aber wozu soll das Nichtstun überhaupt gut sein?
  4. Der Mehrwert, der beim Nichtstun entsteht:

Lesezeit: 6 Minute / 700 Wörter

Entspannung – Wie man nichts tut

Bei vielen von uns nimmt das Handy mittlerweile so viel Raum ein, dass das tatsächliche Nichtstun kaum noch zustande kommt. Vielleicht ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass überall, wo sich die Gelegenheit bietet, einfach mal nichts zu tun, Menschen ihr Handy vor der Nase haben: an der Bushaltestelle, beim Arzt im Wartezimmer, vor der Autowaschanlage, in der das Auto gerade eingeschäumt wird, im Liegestuhl im Garten – alles eigentlich wunderbare Gelegenheiten, nichts zu tun. Stattdessen scrollen wir auf unserem mobilen Minicomputer nach der Wettervorhersage, Rezepten, News von Promis oder sind auf anderen digitalen Kanälen unterwegs.

Im Grunde können wir ja nichts dafür. Das Internet kämpft geschickt um unsere Aufmerksamkeit, denn die ist knapp und wer sie bekommt, kann damit Geld verdienen. Und wenn wir nicht gerade von den neuen Medien in Beschlag genommen werden, haben wir garantiert etwas anderes zu tun. Selbstoptimierung ist da auch noch ein Stichwort. Man ist eben immer irgendwie beschäftigt und kommt dabei nicht so leicht rein in die Untätigkeit. Dabei soll sie – in Maßen – sehr gesund sein.

International anerkannt

Die Niederländer haben ein Wort für diese schrecklich unproduktive Zeit – Niksen. In Italien nennt man es Dolcefarniente, in Dänemark meint man mit dem Wort Hygge etwas ähnliches und in Schweden heißt es Lagom. Die Finnen verstehen darunter Kalsarikännit, auch wenn die Übersetzung dieses Wortes überrascht und als Redewendung verstanden werden muss.

Aber wozu soll das Nichtstun überhaupt gut sein?

Es geht dabei um die Wohltat der kleinen Auszeitmomente des Tages, um das bewusste Durchatmen und darum, dem Geist eine Pause zu gönnen. In diesen Momenten haben wir die Gelegenheit, mal wieder bei uns selbst zu sein, unseren Körper, unsere Gedanken und Gefühle wahrzunehmen, einfach so wie wir gerade sind. Besonders in Pflegeberufen, wo es vorwiegend darum geht, sich um die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen zu kümmern, kann eine Rückbesinnung auf die eigenen Befindlichkeiten gerne einen sicheren Platz am Tag haben.

Diese Auszeiten bieten eine Möglichkeit zum Reflektieren und dem Aufsteigen von Gedanken und Gefühlen, die sonst keinen Raum bekommen. Jenny Odell, eine amerikanische Pädagogin, empfiehlt in ihrem Bestsellerbuch, „How to do nothing“ [deutsch: Wie man nichts tut] unter anderem, mal in Ruhe die Natur zu beobachten und damit dem Druck der Produktivität zu entkommen. Sie selbst wurde dabei zum großen Fan des Birdwatchings, der Vogelbeobachtung. Beim Nachdenken darüber fällt mir auf, dass das Beobachten der Wolken, des Meeres, eines Lagerfeuers oder der Blick ins Grün der Bäume ganz leicht den Zustand des Nichtstuns herbeiführen kann. Lässt man sich ein bis zwei Minuten darauf ein, befindet man sich schon in einer Art Trance und genießt das stille Beobachten.

Der Mehrwert, der beim Nichtstun entsteht:

  • Mehr Energie – durch Entschleunigung und Entspannung von Körper und Geist
  • Gesteigerte Achtsamkeit – man entwickelt ein besseres Gefühl für die eigenen Bedürfnisse und was wirklich wichtig ist
  • Mehr Produktivität (das ist uns ja wichtig) – man fokussiert wieder auf die relevanten Dinge und steigert die Effizienz
  • Besserer Schlaf – die damit verbundene Entspannung lässt uns besser zur Ruhe kommen
  • Bessere Gesundheit – regelmäßige Auszeiten beugen gegen Burnout und mentale Erschöpfung vor
    [Quelle: Niksen – Wie man Glück im Nichtstun findet. Annette Lavrijsen, Brittney Klein. Knesebeck Verlag]

In den USA gibt es übrigens am 22. März alljährlich den Tag des Faulenzens, und das bereits seit 1976. Bei dem Tag handelt es sich allerdings um einen gewöhnlichen Tag, das Faulenzen beginnt also erst nach Feierabend.

 Wahrscheinlich hatte der römische Dichter und Philosoph Seneca (etwa 1 – 65 n. Chr.) Recht, als er meinte „Ich habe Zeit, wie denn jedermann Zeit hat, wenn er nur will.“  Gelegenheiten zum Nichtstun und damit zur Rückbesinnung auf sich selbst gibt es vielleicht mehr als man denkt. Wenn Sie das nächste Mal zum Beispiel im Wartebereich des Bürgerservice-Büros sind haben Sie zwei Möglichkeiten: ärgern Sie sich über die lange Wartezeit oder seien Sie dankbar für die geschenkte Zeit zum Nichtstun.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen regelmäßige Zeiten des Nichtstuns und posten Sie gerne in den Kommentaren, wie Sie es damit halten.

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