Rede zur Pflegekammer von Frau Dr. Marret Bohn von der grünen Fraktion Schleswig-Holstein (Pro Kammer)

Die Pflegeberufekammer - was ist das ? - Pflegewissen

„Lieber Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Pflegekammer ist kein Allheilmittel und sie ist auch kein Selbstgänger. Wir sind uns völlig einig in der Einschätzung, dass im Bereich der Pflege aufgrund der Herausforderung des demografischen Wandels ein ganzes Maßnahmenpaket erforderlich ist;  Da sind wir uns glaube ich auf fachlicher Ebene alle einig, nur bei der Selbstvertretung, bei der demokratischen Selbstvertretung der Pflege da gehen die Meinungen auseinander und wenn die Pflegekammer einmal da ist, dann hängt es natürlich von den Menschen, den Strukturen und der Arbeit der Pflegekammer ab, was daraus gemacht wird und das jetzt schon vorab zu beurteilen finde ich ist nicht der richtige Weg.

 

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Inhaltsverzeichnis:

  1. Die Pflegekammer als Chance
  2. Kritik an der Pflegekammer
  3. Die Pflege braucht eine eigene Stimme
  4. Diskussion zur Pflegekammer

Lesezeit: 6 Minute / 1487 Wörter

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Die Pflegekammer als Chance

Die Pflegekammer ist eine Chance die wir nutzen sollten im Interesse der Pflegenden. Ich würde gerne ein bisschen in meiner Rede reinkommen und immer zum Ende lasse ich gerne Zwischenfragen zu. Dass zum jetzigen Zeitpunkt die Kritik an der Pflegekammer wieder aufflammt wundert nicht denn allmählich wird es ernst.  Die Koalition hat im Jahr 2012 beschlossen dass wir eine Pflegekammer auf den Weg bringen wollen, 2013 wurden die Pflegekräfte im Land befragt und sie haben sich mehrheitlich für eine Pflegekammer ausgesprochen das ist ja bitter für alle diejenigen die, die Pflegekammer kritisieren, aber die Mehrheit der Befragten- auch wenn die Mehrheit knapp ist das gebe ich gerne zu-, ich hätte mit einem weitaus größeren Ergebnis und besseren Ergebnis selber gerechnet, aber die Mehrheit bei 51 Prozent hat sich für eine Pflegekammer ausgesprochen mit der Pflegekammerkonferenz geht die Landesregierung ähnlich wie im Bildungsbereich den nächsten Schritt.

 

Kritik an der Pflegekammer

Kritiker und Unentschlossene werden nicht ins Abseits gestellt, die Kritik wird angenommen und die Ministerin Alheit hat sich allen Fragen gestellt, hat Beispiele von der Ärztekammer, von der Psychotherapeutenkammer, hat das vorgestellt und von den 50 Anwesenden gab es zwei- da rechnen Sie noch mal die Mehrheitsverhältnisse aus,- gab es zwei Vertreterinnen des BPA die immer noch Kritik hatten und die auch zu Wort gekommen sind und es gibt auch ein oder zwei Bereiche wo wir sagen, da müssen wir noch mal ins Gespräch kommen, ob da an der einen oder anderen Stelle beim WIE der Pflegekammer , das ist mir ganz wichtig nicht beim OB, aber beim WIE sind wir weiterhin mit im Gespräch wie die konkrete Ausgestaltung sein wird.

Liebe Kolleginnen und Kollegen kommen wir zum BPA ,der Verband privater Pflegeeinrichtung versteht sich plötzlich als Sprachrohr der eigenen MitarbeiterInnen das ist ja wirklich faszinierend, es ist völlig legitim dass ein Unternehmen auch im sozialen Bereich eigenen Interessen vertritt und eigene Kampagnen macht aber sie wollen mir doch nicht wirklich sagen, dass ein Arbeitgeber auf einmal zu 100 Prozent nur noch die Interessen der eigenen Angestellten verfolgt das kann doch nicht ihr Ernst sein liebe Kolleginnen und Kollegen. Die Pflegenden wollen eine angemessene Bezahlung, dafür braucht man Personal das kostet Geld, die Pflegebedürftigen wollen eine menschenwürdige eine gute Pflege da sind wir uns sicherlich wieder einig, auch dafür brauchen wir Personal und wir werden in den nächsten Jahren viel, viel mehr Personal brauchen und um die Strukturen wie viel Personal haben wir, wie ist der Ausbildungsstand, das kann keine Gewerkschaft leisten Frau Franz, wir brauchen eine Pflegekammer.

 

Die Pflege braucht eine eigene Stimme

Die Pflege, das hat die Kollegin Pauls grad eben schon deutlich ausgeführt, braucht eine eigene Stimme ich bin selber Mitglied der Ärztekammer und Mitglied einer Gewerkschaft, das geht gucken sie sich das doch mal an wir brauchen starke Gewerkschaften und wir brauchen eine starke Kammer, jetzt fragen sich viele was kann denn eine Pflegekammer, was macht eine Ärztekammer was macht eine Psychotherapeutenkammer, warum können das nicht andere tun?  Es geht um die Interessensvertretung es geht um Qualitätskriterien, das kann doch nur in ihrem Interesse sein, es geht um Konfliktlösung, wer kann das besser als die Pflegenden selber?!

Sollen Ärztin und Ärzte kommen und weiterhin über die Pflege über die Köpfe hinweg bestimmen,  auch das kann doch nicht ihr Ernst sein liebe Kolleginnen und Kollegen;  weitere Schritte für die Pflegekammer sind Fortbildungsangebote, eine Berufsordnung, insgesamt auch da sind wir bestimmt wieder beieinander beim Fachkräftemangel, in die Planung einbezogen werden, wir brauchen genau wie beim Bildungsbereich mal eine Analyse, was wir in den nächsten Jahren wenn wir 12.5000 Pflegebedürftige in Schleswig Holstein haben werden, wie wir dieses Problem lösen wollen,  all das geht nicht von heute auf morgen und ich komm doch nochmal zum Anfang meiner Rede zurück:  Die Pflegekammer ist kein Allheilmittel, aber sie ist für uns ein Weg, wie wir diesen Weg gemeinsam gehen können und wie wir uns dem Fachkräftemangel stellen können.“

 

Diskussion zur Pflegekammer

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So Frau Bohn, sie wollten sich den Fragen verschiedener anderer Abgeordneter stellen, das hatten sie am Anfang ja angedeutet, zwei haben sich jetzt eingefunden einmal Herr Dr. Gab, der es zunächst mal jetzt Vorrang hat weil der Andere sich wieder hingesetzt hat.. wenn sie stehen geblieben wären… so Herr Dr. Gab, Sie haben offensichtlich das Wort.  Herr Präsident liebe Kollegin Bohn, weil ich weiß und Sie sich darin ja auch wohltuend unterscheiden, dass sie genau wissen worüber sie reden, würden Sie bitte ganz kurz erläutern, bei welcher Vertretung von Ärzten es sich beim Marburger Bund handelt und wenn sie mögen aber das obliegt natürlich ihrer persönlichen Entscheidungen würden sie dem Haus mitteilen in welcher Gewerkschaft sie in welcher Eigenschaft als Ärztin sie Mitglied sind?!

Das kann ich gerne machen, ich bin seitdem das FEK Neumünster vor vielen Jahren von CDU und FDP privatisiert werden sollte, aktives Mitglied des Marburger Bundes geworden. Jetzt bin ich nicht mehr aktiv, aber ich bin weiterhin Mitglied weil ich davon überzeugt bin, dass auch wenn ich jetzt nicht im Krankenhaus tätig bin, es wichtig ist dass die Ärzteschaft gut vertreten ist, und ich sag’s auch das ist mir sehr wichtig, ich gehöre auch dem Flügel des Marburger Bundes an, der damals dafür gesorgt hat, dass in diesem Krankenhaus sowohl für Ärztinnen und Ärzte eine Interessenvertretung erfolgt aber auch für Pflegekräfte und auch für die Mitarbeiterinnen und  Mitarbeiter im Sevicebereich und es ist das erste Mal in der Geschichte von Tarifverhandlungen damals so gewesen dass Herr Hammerschlag für alle Berufsgruppen auf unseren Wunsch hin verhandelt hat und ich finde das ist der Weg, da bin ich mir mit Birte Pauls einig, das ist der Weg die Ärzteschaft und Pflegekräfte gemeinsam dafür sorgen, damit ist den Patienten und den Pflegebedürftigen gut geht ,um die geht es doch ,das Gesundheitswesen gehört doch nicht den Ärzten und gehört nicht dem Psychotherapeuten sondern die Strukturen müssten noch so sein und die Interessenvertretung der Berufe ähnlich wie in anderen Bereichen wie die GEW bei den Lehrkräften das macht, die andere Frage war Ärztekammer ist für mich eine Selbstverständlichkeit, alle Ärztinnen und Ärzte sind Mitglieder der Ärztekammer .

Gestatten Sie eine Frage des Abgeordneten Torge Schmidt?! Frau D. Bohn ich habe genau genommen zwei Fragen. Die erste Frage ist, für wie demokratisch halten sie es dass Menschen dazu verpflichtet werden, Zwangsmitglieder in einer Kammer zu werden, die zweite Frage die ich gerne stellen würde ist, für welche Berufe bräuchten wir dann noch eine Kammer zur Vertretung ihrer Interessen?

Am Anfang als ich von der Pflegekammer gehört habe, das ist Jahre her beim alten Parlament war es das, das ich erst einmal auch gedacht habe brauchen wir denn wirklich eine Pflegekammer und genau wie Herr Gab es gerade eben gesagt hat, haben wir Fachgespräche geführt, wir haben uns mit Pflegekräften getroffen und wir haben uns gefragt, warum machen wir das?!  Wir haben eine Parteidiskussion dazu gehabt und wir sind einstimmig zu dem Ergebnis gekommen dass es richtig ist.

Für mich ist das auch keine Frage des Zwanges, ich sagte gerade wie es bei der Ärztekammer funktioniert, das ist für mich eine Frage der Solidarität, je mehr Pflegekräfte in einer Pflegekammer vertreten sind,- und ich bin dafür dass alle vertreten sind- desto größer sind die Chancen Herr Schmidt gerade für ihre Generation wenn Sie, Tobi von Pahlen, Rasmus Andresen, ich glaub Kinder-und Jugendpolitik macht bei der CDU Herr Neve und Christopher Vogt wenn ihr Generation an Politiker/Innen  etwas Gutes tun will dann müssen sie alle diejenigen gerade in den sozialen Bereichen unterstützen, wenn wir heute das nicht aufbauen was wir morgen brauchen dann kann ihre Generation das überhaupt nicht leisten, die zweite Frage nach meinem jetzigen Kenntnisstand gibt es keine anderen Berufe, die ein Interesse haben, oder wo ich persönlich es zum jetzigen Moment für sinnvoll halten würde, aber für die Pflege muss endlich Schluss damit sein, dass über sie geredet wird- wir möchten mit ihnen reden und ich freue mich wenn wir endlich eine Pflegekammer in Schleswig Holstein haben! Vielen Dank.“ Im Folgenden werden wir uns drei weitere Meinungen und etwas vom BPA und DBfK dazu anschauen/lesen.

Es ist doch sehr interessant die vielseitigen Meinungsvertretungen zu dieser Thematik ergänzend zu der neutralen Information „was ist eine Pflegekammer“ anzuhören, um sich eine eigene tragende Meinung bilden zu können.

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