Winterzeit

Happy man relaxing in winter

In diesem Monat ist es soweit: Es wird wieder an der Uhr gedreht und auf Winterzeit gestellt!
Sobald von der Zeitumstellung die Rede ist, läuft, glaube ich, bei uns allen Ähnliches ab:

Lesezeit: 5 Minute / 602 Wörter
Erst einmal stellt sich kurze Verwirrung ein, dann folgt ein konzentrierter Gesichtsausdruck, hinter dem sich verschiedene Überlegungen abspielen: „Also, wenn wir auf Winterzeit umstellen, dann ist es abends früher dunkel … das bedeutet,… wenn es jetzt gegen 19 Uhr dunkel wird…. dann würde in der Winterzeit die Abenddämmerung eine Stunde früher einsetzen… Daher muss die Uhr eine Stunde zurück gestellt werden, denn es wird früher dunkel!“
Ich habe bisher niemanden erlebt, der sofort Bescheid wusste, wenn der Begriff Zeitumstellung gefallen ist.

Diese Tüftelei, in welche Richtung die Uhr nun gestellt wird, findet bei den meisten von uns zwei Mal im Jahr statt, einmal zur Sommer- und einmal zur Winterzeit, und das schon seit Jahren! Genau genommen seit 1980. Die Bundesregierung wollte nach der Ölkrise von 1973 auf diese Weise Energie sparen. Man einigte sich damals sogar mit der DDR-Führung, auch hier die Sommerzeit einzuführen, um unterschiedliche Zeitzonen innerhalb des damals noch getrennten Deutschlands zu vermeiden. Sinn und Zweck dieser Maßnahme war das Einsparen von Energie, indem das Tageslicht auf diese Weise besser genutzt werden kann. Wie genau? Hier nochmal kurz erklärt: In der Sommerzeit haben wir abends länger Tageslicht und während der Winterzeit ist es morgens früher hell. So in etwa.
Das erste Mal wurde die Zeitumstellung bereits mitten im Ersten Weltkrieg, 1916, eingeführt und 1919 wieder abgeschafft, dann im Zweiten Weltkrieg wieder eingeführt und 1949 wieder abgeschafft. Ein Hin- und Her sozusagen. Für Interessierte gibt es hier die Hintergründe: Erste Zeitumstellung im Jahr 1916.

Zusammenfassend bedeutet das: Die Einführung der Sommerzeit folgte immer auf jeweilige Energiekrisen. Nun haben wir 2022 und wieder eine Energiekrise. Die Sommer- und Winterzeit wenden wir ja bereits an. Was kann man da jetzt machen? Nochmal an der Uhr drehen und die Zeit vielleicht 2 Stunden zurück- oder vorstellen? Im Sommer wäre das bestimmt toll aber im Winter 2 Stunden früher aufstehen ist nun gar nicht reizvoll. Oder ist das falsch getüftelt?… Jetzt muss der konzentrierte Gesichtsausdruck wieder her…
Wie dem auch sei. Wir können uns diese Überlegungen sparen, denn dazu wird es nicht kommen, weil die Erwartung, mit der Zeitumstellung Energie einzusparen laut Umweltbundesamt nicht erfüllt wurde. Man hat festgestellt, dass zwar elektrisches Licht gespart wird, dafür wird aber in den kühlen Monaten am Morgen mehr geheizt.

Das Gegenteil soll in nahender Zukunft der Fall sein: In 2019 wurde im EU-Parlament abgestimmt, dass die Zeitumstellung abgeschafft wird. Dies soll wohl Anfang 2026 geschehen und scheint mit der Mehrheit der Deutschen konform zu sein, denn bei einer Online-Umfrage stimmten zwei Drittel der Bundesbürger für ein Ende des Wechsels zwischen Sommer- und Winterzeit. In anderen Erhebungen will man festgestellt haben, dass die Mehrheit für eine dauerhafte Sommerzeit ist.  [Quelle: https://www.quarks.de/] Eine dauerhafte Sommerzeit, das würde zum Beispiel bedeuten, dass der Sonnenaufgang am 21. Dezember (im Sommerzeitformat) erst ca. und je nach Standort um 9:33 Uhr wäre! Das muss man mögen. Und bei einer dauerhaften Winterzeit gäbe es keine langen Sommerabende mehr.
Ich persönlich zähle mich in dieser Angelegenheit zu dem einen Drittel, welches gegen die Abschaffung der Zeitumstellung gestimmt hat.

Die Zeitumstellung im Herbst erfolgt immer am letzten Sonntag im Oktober, in diesem Jahr also in der Nacht vom 29. auf den 30.10. Nachts um 3 Uhr wird die Zeit um 1 Stunde zurück auf 2 Uhr gestellt. Das bedeutet, wir haben in dieser Nacht eine Stunde mehr. Für die meisten von uns ist es eine geschenkte Stunde. Aber was bedeutet das für diejenigen unter uns, die im Nachtdienst arbeiten? Müssen die eine Stunde länger arbeiten? Laut https://www.verdi.de richtet sich die Arbeitszeit der Beschäftigten nach den individuellen Regelungen des jeweiligen Arbeitsverhältnisses. Das bedeutet, die Arbeitspflicht erhöht sich nicht automatisch, wenn die Nacht länger dauert. Wenn dies nicht geregelt ist, muss in dieser Stunde trotzdem gearbeitet werden. Jedoch muss diese Extra- Stunde auch zusätzlich vergütet werden.

In einem Internet-Forum wurde die Frage gestellt, wie die Stundenplanung in den jeweiligen Einrichtungen gehandhabt wird.  Mehrere Antworten lauteten dort, dass die Stationsleitung den Nachtdienst so einteilt, dass man bei beiden Zeitumstellungen Nachtdienst hat. So würde sich die Stundenzahl wieder ausgleichen und keiner wäre benachteiligt. [Quelle: https://pflegeboard.de/thema/zeitumstellung-im-nachtdienst]

Wie handhabt Ihr in Eurer Einrichtung die Zeitumstellung? Wie reagieren Bewohner und Patienten darauf? Teilt Eure Erfahrungen bitte in unseren Kommentaren!

Zum Schluss noch eine Eselsbrücke, damit Ihr ab sofort die Frage in welche „Richtung“ die Uhr umgestellt wird, spontan beantworten könnt:

„Im Sommer stellt man die Gartenmöbel vor das Haus, im Winter stellt man sie zurück ins Haus.“

Quellen:

https://weather.com/de-DE/wissen/mensch/news/sommerzeit-und-winterzeit-das-ist-der-wahre-grund-fur-die-zeitumstellung

https://www.ndr.de/ratgeber/Seit-wann-gibt-es-die-Sommerzeit,sommerzeit6.html

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