Fortbildung gestalten aber wie?! Umdenken erlaubt?!

Nurse working on PC

Heute gibt es mal wieder ein Fachthema im Blog. Ein wie ich persönlich finde sehr wichtiges und relevantes Thema: Fortbildung gestalten aber wie?!.  Ich möchte, dass wir es schaffen gemeinsam darüber nachzudenken, wie wir verantwortungsvoll umgehen können mit bestimmten Rahmenbedingungen die momentan vorliegen.  

Inhaltsverzeichnis:

  1. Sich als Pflegefachkraft effizient fortbilden
  2. Pandemie Ergebnisebenen des Expertenstandard Schmerzmanagement
  3. Umfrage

Lesezeit: 8 Minute / 1020 Wörter

Sich als Pflegefachkraft effizient fortbilden

Als ich neulich einen Artikel für pflegende Angehörige dazu geschrieben habe, wurde mir noch einmal bewusst, dass ich mir wünschen würde, dass auch Pflegefachkräfte dieses Thema „einfacher“ geschult bekommen würden. Nicht einfacher im Sinne von weniger fachlich, sondern einfacher im Sinne von näher dran am eigenen Alltag, näher dran an der Praxis und an den Problemen, die damit einhergehen. Wenn wir mal ehrlich sind, finden viele Schulungen zu den Expertenstandards sehr abstrakt und monoton statt und zu Zeitpunkten, in denen niemand mehr zuhören kann, nach- oder vor- acht Stunden Arbeit mit Corona und Fachkräftemangel. Das ist völlig verständlich, dass dann irgendwann die Luft raus ist und deshalb stellt sich für mich die Frage, wie kann man es schaffen, wichtige Themen, die einen großen Einfluss auf den Arbeitsalltag, die Bewohner/Patienten haben, so zu vermitteln, dass sie auch umgesetzt werden können danach und nicht nur einen weiteren Haken auf dem Fortbildungsplan darstellen?!

Lasst uns gemeinsam darüber nachdenken, was es bräuchte um effiziente Schulungen und Fortbildungen zu halten und zu bekommen? Für uns als Bildungsträger ist dies ebenfalls relevant und ermöglicht dann auch ein angemessenes Angebot vorzuhalten. Wo es gerade überwiegend für alle nur darum geht zu funktionieren und den Tag zu überstehen im Pflegealltag, kann das da überhaupt noch Platz haben? Es muss! Weil es geht ja darum Wege zu finden, Lösungen zu finden und wichtige Dinge von unwichtigen zu unterscheiden. Dazu benötigt man Input. Egal ob in Bezug auf welche Themen. Schmerz, Medikamente, Hygiene, Praxisanleitung in Zeiten der Generalistik etc. all das muss laufen und rettet unter Umständen auch Leben (Stichwort Krankenbeobachtung).

Es gibt so viele Möglichkeiten wie Wissen vermittelt werden kann und so viele Kanäle. Von kurzen Videos, über einen Podcast, über einen 10-minütigen Vortrag, Gruppenarbeiten, bis hin zu einem Expertengespräch, einer Fallbearbeitung oder einem einfachen Gespräch mit einer Broschüre. Jeder lernt bekanntlich ja auch anders und es gibt so viele Faktoren, die dazu beitragen können, dass es gelingt. Unter anderem eben auch der Zeitpunkt, die Art und Weise der Vermittlung und der Praxisbezug der hergestellt wird.

Ergebnisebenen des Expertenstandard Schmerzmanagement

Schauen wir uns einmal kur nur die Ergebnisebenen des Expertenstandard Schmerzmanagement an.

Unter anderem steht zum Beispiel bei der ersten Ergebnisebene “ Für alle Menschen mit zu erwartenden oder bestehenden akuten und/oder chronischen Schmerzen sowie schmerzbedingten Problemen liegen eine aktuelle, systematische und zielgruppenspezifische Einschätzung der Schmerzsituation und Verlaufskontrolle vor“.

E2: Ein individueller Behandlungsplan, der die Schmerzsituation, die individuellen Therapieziele und die Selbstmanagementkompetenzen des Menschen mit Schmerzen berücksichtigt sowie medikamentöse und/oder nicht medikamentöse Maßnahmen enthält, liegt vor.

E3: Der Mensch mit Schmerzen und ggf. seine Angehörigen sind individuell über die Schmerzsituation informiert, geschult und beraten. Das schmerzbezogene Selbstmanagement ist unterstützt und gefördert.

(Hier sehen Sie, welche Rolle der Angehörige im Standard spielt und wie der Fokus auf das Miteinbeziehen der Umgebung und die Selbstmanagementkompetenz liegt)

E4a Die Maßnahmen des interprofessionellen Teams sind koordiniert und die Durchführung der medikamentösen Maßnahmen ist sichergestellt und dokumentiert. Schmerzbedingte Nebenwirkungen wurden verhindert bzw. erfolgreich behandelt.

E4b Die nicht-medikamentösen Maßnahmen haben sich positiv auf die Schmerzsituation und das Selbstmanagement des Menschen mit Schmerzen ausgewirkt.

E5 Eine Verlaufskontrolle und Wirksamkeitsüberprüfung aller pflegerischer Maßnahmen liegt vor. Die pflegerischen Maßnahmen haben zur Stabilisierung der Schmerzsituation und zum Erreichen der individuellen Therapieziele des Menschen mit Schmerzen beigetragen. Im Falle einer Destabilisierung wurde eine Anpassung des Behandlungsplans in Abstimmung mit dem Menschen mit Schmerzen und den beteiligten Berufsgruppen eingeleitet.

Soweit die Ergebnisebenen. Die übergeordnete Zielsetzung des Expertenstandard Schmerzmanagement sagt folgendes aus: Jeder Mensch mit akuten, chronischen oder zu erwartenden Schmerzen erhält ein individuell angepasstes Schmerzmanagement, das der Entstehung sowie der Chronifizierung von Schmerzen und schmerzbedingten Krisen vorbeugt oder Schmerzen beseitigt sowie zu einer akzeptablen Schmerzsituation und zu Erhalt oder Erreichung einer bestmöglichen Lebensqualität und Funktionsfähigkeit beiträgt.

Stellen wir uns einen kurzen Input vor von 10-15 Minuten, in dem wir uns gemeinsam nur die Ergebnisebenen anschauen und zu jeder Ebene ein paar Stichworte zur Umsetzung sammeln und explizit Aufgaben dazu verteilen, um die sich der einzelne in der Umsetzung kümmert (Bsp. Beratungsmaterial checken lassen zum Thema Schmerz, Behandlungspläne auf Aktualität checken, Check: Welche nicht-medikamentösen Maßnahmen bieten wir bei uns in der Einrichtung an etc.)

Bei der nächsten Kurzfortbildung werden die Ergebnisse zusammengetragen und evaluiert. Außerdem schauen sich alle Mitarbeiter ein Kurzvideo (7 Min) an zu den neuesten Erkenntnissen zur medikamentösen Therapie oder es findet ein 15-minütiges Gespräch mit der Physiotherapeutin des Hauses statt.

Soweit der kurze Ausflug in die Welt der Möglichkeiten. Es gibt wie wir ja bereits festgestellt haben ja für alles viele Wege um ans Ziel zu kommen. Es wäre allerdings von Vorteil, wenn innerhalb der Einrichtungen ein Umdenken stattfinden könnte oder erlaubt wäre, in Bezug auf diese Thematik.

Wir würden dazu gerne eure Meinung wissen, denn auch wir können von euch lernen und unsere Angebote so gestalten, dass es für euch leichter ist und effektiver, sie in den eh schon immer- und momentan besonders -herausfordernden Pflegealltag zu integrieren.

Wir würden uns freuen, wenn ihr an der ganz kurzen Umfrage dazu teilnehmen würdet. Danke!

Bleibt gesund!

Eure Lisa Ruchnewitz und das Team der Höher Akademie

Umfrage

Frage 1. Wann könnt ihr Fortbildungsinhalte zeitlich am besten Aufnehmen?

▢ Vor dem Spätdienst

▢ Nach dem Frühdienst

▢ Abends

▢ Früh morgens

 

Frage 2: Wie müssen die Inhalte präsentiert werden, damit die Konzentration nicht nachlässt und/oder Ermüdungserscheinungen auftreten?

▢ In kurzen Wissensimpulsen

▢ Mit viel Praxisbezug- also handlungsorientiert

▢ Verbunden mit einem Auftrag

▢ In einem längeren Vortrag

▢ Auditiv (z.B. Podcast)

▢ In Videoform

▢ Mehrere Kanäle kombiniert am Besten- die Mischung machts

▢ Mit Hilfe einer Powerpoint

▢ Mit Hilfe eines Flipcharts

 

Frage 3: Welche Themen kommen eurer Meinung nach zu kurz?

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Frage 4: Was ist das, was ihr als am ungünstigsten empfindet in Bezug auf Fortbildungen?

▢ Falsche Zeiten

▢ Zu monoton

▢ Zu wenig Praxisbezug

▢ Falsche Themen

▢ Zu anstrengend zwischen den Diensten

▢ Zu theoretisch

 

Frage 5: Wenn ihr euch etwas wünschen dürftet zum Thema Fortbildungsangebote, was wäre das? Bitte einen kurzen Satz dazu.

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