Mobiles Arbeiten und soziale Gesundheit – social health@work

Seit der Pandemie hat sich das mobile Arbeiten bei uns fest etabliert. In Stellenanzeigen werben mittlerweile viele Arbeitgeber mit der Möglichkeit des Homeoffice, denn die Vorteile daran haben beide Seiten für sich entdeckt. Für Arbeitnehmer:innen mit Kindern nimmt das mobile Arbeiten den Schrecken von Kita-Schließungen und plötzlichen fieberhaften Infekten des Kindes. Einige Unternehmen haben Arbeitsplätze auf sogenanntes „Desk Sharing“ ausgelegt, hier nutzen mehrere Mitarbeiter reihum denselben Schreibtisch, die andere Zeit arbeiten sie von zu Hause aus. Das mobile Arbeiten ermöglicht es natürlich auch, dass man sich mal in ein urlaubsähnliches Umfeld begibt und von dort aus tagsüber seinem Beruf nachgeht und abends seine Freizeit, den Tapetenwechsel und die Luftveränderung genießt. Das hört sich alles gut an, oder?
Es gibt allerdings auch andere Seiten des mobilen Arbeitens, nämlich die Gefahr, in seinen eigenen 4 Wänden zu vereinsamen. Gerade bei Menschen, die alleine Leben ist dieser Faktor zu berücksichtigen. Aber auch andere empfanden die Arbeit im Home-Office während der Pandemie als sehr belastend, weil sie die Gesellschaft ihrer Kolleg:innen vermissten. Im Lockdown konnte man feststellen, dass einige Beschäftigte es genossen, von zu Hause aus zu arbeiten, während anderen diese Arbeitsweise gar nicht gefiel. Einige sagen, sie arbeiten effektiver hier und andere dort.

Inhaltsverzeichnis:

    1. Social Health@Work
    2. Wichtige Einflussfaktoren für mobiles Arbeiten
    3. Wie gestaltet man die eigene Arbeit im Homeoffice bestmöglich?

Lesezeit: 9 Minute / 830 Wörter

Social Health@Work

Was sind da die Faktoren, die das mobile Arbeiten attraktiv machen und das Wohl der Mitarbeitenden erhalten? Die BARMER Krankenkasse hat sich diesem Thema angenommen und untersucht gemeinsam mit der Universität St.Gallen über einen längeren Zeitraum, welche Auswirkungen mobiles Arbeiten auf Beschäftigte hat. Bei dieser Längsschnittstudie, die im Jahre 2016 gestartet wurde und den Namen social health@work trägt, nimmt man vor allem die soziale Gesundheit von mehr als 8.000 Beschäftigten unter die Lupe. Mit sozialer Gesundheit ist der Zustand des sozialen Wohlbefindens im Arbeitskontext gemeint, bei dem Menschen gesunde Verhaltensweise und Arbeitsbeziehungen entwickeln und nutzen.

Die BARMER untersucht dabei verschiedene Einflussebenen, die wirken, damit Beschäftigte in diesen Zeiten zufrieden, gesund und nachhaltig erfolgreich bleiben und somit die soziale Gesundheit bei der Arbeit stärken.

Wichtige Einflussfaktoren für mobiles Arbeiten

Man stellte zunächst fest, dass auch nach der Pandemie das mobile Arbeiten beibehalten wurde, allerdings nun im Durchschnitt mit etwa einem Viertel der Arbeitszeit. Die Barmer führt 4 Faktoren auf, die einen wichtigen Einfluss auf das Gelingen des mobilen Arbeitens haben. Die Faktoren sind:

  • Die Eignung der Tätigkeit für mobiles Arbeiten
  • Digitale Kompetenzen der Mitarbeitenden
  • Virtuelle Führungsfähigkeiten der Führungskraft
  • Der digitale Reifegrad der Organisation

Wer bereits Erfahrungen im Homeoffice gesammelt hat, weiß, kann diese Faktoren sicherlich an der einen oder anderen Stellen nachvollziehen. Gerade, wenn der PC/das Laptop oder eine Anwendung mal andere Pläne hat, ist man dankbar für einen guten Support der IT-Abteilung.

Wie gestaltet man die eigene Arbeit im Homeoffice bestmöglich?

Die Studie fand außerdem heraus, dass es Menschen, die im Homeoffice arbeiten, wichtig ist, Arbeit und Privatleben voneinander abzugrenzen. Viele richten sich hierfür einen separaten Arbeitsplatz ein, um auch eine räumliche Trennung zu gewährleisten. Ebenso spielt die klare Abgrenzung der Arbeits- und Freizeit eine Rolle. Das Feierabendgefühl, die Pflichten nach der Arbeit loszulassen, ist eben einfach wichtig. Das kennen wir.

Für Beschäftigte, die einen hohen Anteil ihrer Arbeitszeit im Homeoffice verbringen, nennt die Studie eine aktive Freizeitgestaltung als relevant, um sich vor Stress zu schützen. Mit einer aktiven Freizeitgestaltung ist dabei die Ausübung von Freizeitaktivitäten gemeint, die auf Anregung und eine persönliche Weiterentwicklung abzielen. Denn durch eine aktiv gestaltete Freizeit könne man besser von der Arbeit abschalten. Sicherlich fördert es das gedankliche Abschalten. Gleichzeitig sei es dann aber auch wichtig, sich morgens mental auf die Arbeit einzustimmen. Beschäftigte, die wenig mobil arbeiten, können laut Studie besser ohne aktive Freizeitgestaltung abschalten.

Man fand außerdem heraus, dass Beschäftigte, die sich sowohl in ihrem Team auf der Arbeit als auch in ihrem Privatleben voll inkludiert, also dazugehörig, fühlen, eine hohe Arbeitsfähigkeit und eine bessere mentale Gesundheit haben. Das Pflegen regelmäßiger sozialer Kontakte spielen hier eine Rolle. Diese Personen seien am zufriedensten mit ihrer Arbeit und schätzen ihre eigene Arbeitsleistung am besten ein.

Seitens des Arbeitgebers ist es gemäß der Studie wichtig, proaktiv zu sein, um das mobile Arbeiten nicht zu einem Risikofaktor für die Dazugehörigkeit werden zu lassen. Auch auf digitalem Weg müsse die Zugehörigkeit daher gefördert werden. Führungskräfte benötigen hohe digitale Führungsfähigkeiten, damit sich die Mitarbeitenden im Homeoffice wahrgenommen fühlen. Hier ist der Erhalt der digitalen Kommunikation von großer Wichtigkeit.
Die Studie weist auch darauf hin, dass die 50-59-jährigen Arbeitnehmer:innen, die derzeit die größte Beschäftigtengruppe ausmachen besonders berücksichtigt werden müssen, um im digitalen Umfeld den Stress gering und das Arbeitsengagement hoch zu halten. Im Vergleich zu jüngeren Arbeitnehmer:innen benötigen diese eventuell hin und wieder einen stärkeren Support.

Es gibt also einiges zu berücksichtigen. Auch und vielleicht besonders im Homeoffice bedarf es, achtsam mit sich selbst zu sein und sich eine günstige Arbeits- und Freizeitkultur zu gestalten. Und auch die Führungskräfte brauchen diese Achtsamkeit.

Welche Erfahrungen habt Ihr vielleicht während des Lockdowns im Homeoffice gesammelt? Welche Tipps habt Ihr, um Eure Arbeit zu Hause gesund zu gestalten? Teilt Euch gerne mit, in den Kommentaren!

Quelle:

https://www.barmer.de/firmenkunden/gesund-arbeiten/social-health-at-work-gesund-digital-arbeiten

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