Robbi – soziale Roboter in der Pflege und Therapie – wie finden wir so etwas?

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Im Urlaub las ich einen interessanten Artikel in der Bild der Wissenschaft über die neue Generation von digitalen Assistenten. Bereits im Studium mussten wir uns damals intensiv mit dem Thema auseinandersetzen und ich erinnere mich gut wie skeptisch ich damals war und auch der Rest meines Semesters stand dem eher ablehnend gegenüber (vielleicht verständlicher Weise, wenn wir mal bedenken, dass das Semester aus ca. 150 Pflegefachkräften jeglicher Art bestand, die fast geschlossen der Meinung waren, dass es unmöglich ist, menschliche Zuwendung durch eine Maschine zu ersetzen).

 

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Inhaltsverzeichnis:

  1. Robbi – soziale Roboter in der Pflege und Therapie
  2. Praxisbeispiel
  3. Computer als Therapeuten
  4. Fazit

Lesezeit: 4 Minute / 837 Wörter

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Robbi – soziale Roboter in der Pflege und Therapie

 

In dem Artikel nun geht es um die „neue Generation“, die anders als ihre stummen Vorgänger mit natürlicher Sprachfähigkeit und Emotionalität „die Herzen der Menschen gewinnen soll“. Freundliche digitale Helfer sollen vor allem ältere Menschen unterstützen.

 

Praxisbeispiel

Hier ein Praxisbeispiel aus dem Bericht: „Mary, Megan hat ein Neues Fotos gesendet-würdest du es gerne sehen? Die alte Dame im Video freut sich. „Oh ja gerne“, sagt sie. „Möchtest du Megan antworten?“, fragt ElliQ. „Ja natürlich!“ Die alte Dame nutzt Whatsapp nicht gerne-es ist ihr zu kompliziert. Deshalb konnte sie bisher nicht auf diesem Weg nicht mit ihrer Tochter kommunizieren. Nun hilft ihr Roboter ElliQ dabei. ElliQ sieht ein bisschen aus, wie eine lebendige Nachtischlampe. Wenn sie spricht, bewegt sie den Kopf und blinkt dabei. Das soll einen sprechenden Mund symbolsieren. Der Roboter der israelischen Firma Intuition Robotics ist für ältere, alleinstehende Menschen gedacht und soll das tun, wofür früher ein Haustier sorgte: Die Senioren zu mehr Aktivität ermuntern. Aber ElliQ kann noch mehr: Sie erinnert daran, die Medikamente rechtzeitig einzunehmen, hilft beim Telefonieren und Chatten mit Angehörigen und schlägt auch mal vor, spazieren zu gehen. Derzeit wird der Roboter in Kalifornien und Israel von freiwilligen Testpersonen erprobt“.

Japan ist ja derzeit das Land mit der höchsten Lebenserwartung und auch in Sachen Robotik ein Vorreiter. Hier werden bereits sogenannte „Carebots“ eingesetzt, Roboter die Alte und Kranke unterstützen soll. Da sich auch bei uns die Familienstrukturen verändern und Pflegepersonal knapp ist, liegt die Idee nahe, künftig mit Robotern zu arbeiten.

Es gibt dazu in Japan bereits etwas, was sich für unsere Verhältnisse noch ziemlich utopisch anhört. „Robear“ ein Roboter mit Teddybärkopf. Er ist 140 KG schwer und kann bis zu 80 kg schwere Menschen in einen Rollstuhl transferieren. Weiterhin gibt es Paro, eine Roboter Robbe mit weichem Fell, die auf Berührungen reagiert und mit dem Kopf wackelt. Sie ist weltweit seit einigen Jahren im Einsatz und hat besonders bei Demenzpatienten gute Erfolge. Julie Carpenter, die an der California Polytechnic State University zur Interaktion von Menschen und Robotern forscht gibt an, dass es bereits mehrere Studien gibt, die die positive Auswirkung von Paro belegen. Sie erhöht die Aktivität der Menschen und mindert Stress und Einsamkeit. Sprechen kann sie nicht, sondern nur Laute einer echten Robbe imitieren und ist damit eher ein Haustierersatz.

Bei dem eher wuchtigen und weniger niedlichen Robear allerdings scheint das Problem zu sein, dass er Ängste auslösen kann (vielleicht verständlich bei einer Maschine mit Teddybärkopf) und der alte/ kranke Mensch sich ausgeliefert fühlen kann. Als umso wichtiger wird die natürliche Sprachfähigkeit erachtet, damit die Menschen Vertrauen fassen.

Auch in der Therapie hat die Firma X2AI einen Chatbot namens Karim entwickelt, ein digitales Dialogsystem, mit dem man per Texteingabe kommunizieren kann. In einem Lager für syrische Flüchtlinge soll er Nähe und Vertrautheit ermitteln. Karim ist die abgespeckte Version des Chatbots Tess, den X2AI an Kriegsveteranen mit Posttraumatischer Belastungsstörung eingesetzt hat.

 

Computer als Therapeuten

Bereits in den 1960er-Jahren entstand die Idee Computer als Therapeuten einzusetzen. Der Chatbot Eliza wurde entwickelt von einem deutsch-amerikanischen Informatiker. Eliza nutze damals vorgefertigte Antworten, heutige Systeme können bereits das Verhalten analysieren und vorhersagen. Luxton hat z.B. ein Therapieangebot für Schlafstörungen entwickelt und das schlagende Argument ist natürlich ständige Verfügbarkeit. „Der Therapie-Bot ist rund um die Uhr für einen da“ sagt Luxton. Allerdings bemerkt Luxton auch, dass es Bereiche gibt, die Tabu sein sollten, z.B. bei suizidalen und evtl. gefährlichen Menschen. „Man muss sicherstellen, dass die intelligente Maschine auf Fragen, wie „Wie bringe ich mich am besten um“, mit den richtigen Hilfsangeboten reagiert, statt den Patienten noch zu ermuntern.

Wer bereits Sprachassistenten wie Siri oder Alexa nutzt hat schon eine Idee davon wie der Beginn der neuen Generation aussieht, allerdings sind z.B. Maschinen wie Kuri, Jibo oder Hub bereits eine weitere Generation die mit natürlicher Stimme auch emotional ansprechen sollen.

 

Fazit

Was soll man dazu nun denken, wenn man das liest? Als Mensch, ethisch betrachtet und auch als Pflegefachkraft, welche das komplexe System Pflege kennt? Skeptisch? Oder offen neuen Technologien gegenüber? Ich persönlich denke mittlerweile etwas anders als noch im Studium. In Gänze kann ich es mir so nicht vorstellen ( Robear z.B. liegt mir persönlich eher nicht so, während ich mir andere Assistenzsysteme, die z.B. in der ambulanten Pflege an Medikamenteneinnahme erinnern vorstellen kann.) Es ist jedenfalls ein paar Gedanken wert, sich zu diesem immer aktueller werdenden Thema eine Meinung zu bilden.

(Quelle: Bild der Wissenschaft 54. Jahrgang September 2017)

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