Psychohygiene-was ist das denn?
Der Vollständigkeit halber hier die korrekte Definition:
Definition Psychohygiene:
“Psychohgygiene ist ‘seelischer
Gesundheitsschutz’. Hierunter werden alle
präventiven Maßnahmen zusammengefasst,
die einer Person helfen, mit den aktuellen
Belastungen des Alltags besser umzugehen,
und die damit der Förderung der seelisch
– körperlichen Gesundheit dienen.”
(Kulbe 2009)
Interessanter Weise erlebe ich häufiger, dass bei dieser Thematik Ängste hochkommen, man müsse nun meditieren oder die Mitarbeiter versuchen sich leise zu verabschieden, um nicht mit irgendwelchen „esoterischen Sachen“ belästigt zu werden.
Diese Ängste sind völlig unbegründet, denn bei der Thematik der Psychohygiene geht es um etwas völlig Anderes. Es geht um Prävention und Gesunderhaltung von Menschen, die hohen Arbeitsbelastungen ausgesetzt sind.
Das dies auf die Pflege zu trifft, werden alle Bejahen, die dort tätig sind, egal in welcher Position. Alle haben gleichermaßen den Wunsch und die Verpflichtung gesund zu bleiben. Für sich selbst und für die Menschen, die gepflegt werden. Ansonsten kommt es nämlich zu Überlastung, Unzufriedenheit, Stress, Depressionen, Burn-out etc.
Durch Schichtdienst, Bewohner/Patienten die durch ihre Krankheitsbilder einen hohen pflegerischen und fachlichen Anspruch an Mitarbeiter stellen (Psychische Erkrankungen, Demenz etc.), Zeitdruck und Mangel an Personal ist die Arbeitsbelastung häufig immens hoch.
Psychohygiene ist nicht „nice to have“ wie man so schön sagt, sondern unabdingbar. Hierzu muss niemand einen Kurs in Meditation belegen, sondern sich bewusstmachen, wo die eigenen Grenzen liegen, sich fragen, was einem gut tut, wie man für Ausgleich sorgen kann und welche Belastungen im Arbeitsalltag sich vielleicht auch verändern lassen.
Natürlich ist es eine Ressource, verschiedene Tools und Techniken zu kennen oder zu erlernen, um es gar nicht erst soweit kommen zu lassen irgendwann am Limit zu sein (dieses Limit führt im Übrigen unter anderem zu Gewalt in der Pflege durch Erschöpfung und Aggressionen) und ich würde immer dazu raten, offen zu sein und Dinge einmal auszuprobieren.
Die Letztendliche Entscheidung, was einem hilft, was einen entspannt und was dafür sorgt in seiner Balance zu sein und zu bleiben, die trifft letztendlich jeder selbst.
Wenn ich allerdings weiß, aus welchen Möglichkeiten ich wählen kann, ist auch die Chance größer, dass etwas dabei ist, was eine Unterstützung und Hilfe im häufig stressigen Alltag darstellt.
Im Anhang gibt es ein Skript mit Fragen, das dabei helfen kann einmal selbst zu reflektieren, wie es um die eigene Belastung steht und die eine oder andere Frage als Hilfestellung mit an die Hand gibt.
In naher Zukunft findet auch ein Webinar zum Thema Zeit-und Stressmanagement statt, welches sich ebenfalls mit dieser Thematik befasst.
(WEBINAR “Soft-Skill: Selbst- und Zeitmanagement”, ab 14.06.2017, 19:00 Uhr Link zum Webinar: Soft-Skill: Selbst-und Zeitmanagement)
Fragebogen zum Thema Belastung