Immer wieder kommt die Frage auf, wie es gelingt Auszubildende so anzuleiten, dass es interessant ist und zum eigenen Denken und selbstständigen Handeln motiviert.
Inhaltsverzeichnis:
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Individueller Ausbildungsplan
Was den Lerninhalt betrifft, haben sich ja die meisten Auszubildenden selbstständig entschieden diesen Beruf zu erlernen und bringen damit sozusagen ein Grundinteresse mit. Allerdings lernen Menschen ja bekanntlich sehr unterschiedlich und über verschiedene Kanäle, haben unterschiedliche Vorerfahrungen und Interessen und auch Kapazitäten, deshalb ist die Planung des Theorie-Praxistransfers im individuellen Ausbildungsplan zu planen und auf eben Diesen abzustimmen. Der übergeordnete betriebliche Ausbildungsplan hingegen nimmt keine Rücksicht auf individuelle Lernbedarfe. Im individuellen Ausbildungsplan, können Sie hingegen schauen, was für ein Lerner ist ihr Schüler, wo gibt es Handlungsbedarfe und dann ganz individuell darauf eingehen.
Lernen mit Kopf, Herz und Hand
Generell gilt Klafkis Grundsatz „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“. Schauen Sie, dass der Auszubildende die Möglichkeit hat sich die Lerninhalte aus der Schule möglichst vielseitig zu erschließen.
Die Methode (egal Welche) muss allerdings natürlich auch zu Ihnen als Anleiter passen und sie müssen sich wohlfühlen. Authentizität ist Priorität. Es nützt niemandem etwas, wenn Sie sich als Anleiter methodisch unsicher oder unwohl fühlen.
Schauen Sie sich einmal an, welche Methoden Sie persönlich kennen. Machen Sie also einen Check? Wie vermitteln Sie bisher Wissen? Was sind Vorteile/ Nachteile, wo kommen Sie an Ihre Grenzen? Bei welchen Methoden haben Sie das Gefühl, sie sind vielleicht nicht „interessant“ oder gewinnbringend für Ihre Auszubildenden?
Kompetenzen erlangen, aber wie?
Wie würden Sie bestimmte Kompetenzen gerne erlangen? Der schöne Satz einmal „in den Schuhen des Anderen zu gehen“ trifft nicht nur auf das empathische Einfühlen bei dementen Bewohnern zu, sondern auch beim Lehren und Lernen. Sich die Fragen zu stellen, was würde mir persönlich in dem Moment helfen und das zu übertragen kann hilfreich sein.
Es gibt viele verschiedene Lernsettings die Sie nutzen können und es ist hilfreich von dem Gedanken wegzugehen, Anleitung müsse immer und ausschließlich aus der Demonstration und Imitation einer Pflegemaßnahme bestehen.
Olbrich z.B. hat acht Lernsettings definiert und wir haben noch viele weitere Möglichkeiten, wenn Sie z.B. Lernapps für Pflegeschüler, Filme, Podcast etc. mit hinzuziehen, mit denen sich Auszubildende vorbereitend und nachbereitend beschäftigen können.
Wenn Sie sich unsere Checkliste zur Kompetenzorientierten Praxisanleitung einmal anschauen (zum Download verfügbar), dann finden Sie dort Lernsettings wie z.B. die Vorbereitung einer Lernsituation, gemeinsame Reflexion, Lernberatung etc.
Seien Sie kreativ, lernen Sie selber noch etwas über das Lernen, bleiben Sie offen. Es gibt nicht die eine Methode, die das Geheimnis des guten Anleitend ist. Anleitung besteht aus einer Vielzahl von Faktoren, die es sich anzuschauen gilt.
In diesem Sinne
Viel Freude! Bleiben Sie gesund und bis bald
Ihre Lisa Ruchnewitz