Haltung zum Impfneid umwandeln in einen positiven Blick nach vorn

Haltung zum Impfneid umwandeln in einen positiven Blick nach vorn

„Warum bekommt der denn jetzt eine Impfung und ich nicht? Der ist doch noch gar nicht an der Reihe.“ Solche Gedanken beschäftigen momentan viele Menschen. Dies hat mehrere Gründe. Einer ist einem Phänomen was wie folgt beschrieben ist:

Inhaltsverzeichnis:

  1. Fear of Missing Out- die Angst etwas zu verpassen
  2. Impfneid und die Vorteile des “geimpft sein”
  3. Ist Impfneid typisch Deutsch?
  4. Rechtliche Unterschiede zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften
  5. Egoismus ist nicht zielführend

Lesezeit: 6 Minute / 766 Wörter

Fear of Missing Out- die Angst etwas zu verpassen

„Die „Fear of Missing Out“ ist die Angst oder Furcht, etwas zu verpassen. Der Autor Patrick James McGinnis benutzte den Begriff erstmals 2004 in einem Artikel im Harbus, dem Magazin der Harvard Business School. Damals gab es noch keine Untersuchungen dazu. „Aber mittlerweile ist FoMO ein anerkanntes psychologisches Konstrukt“, erklärt Professor Montag. „Es beschreibt eine tiefsitzende Furcht, dass andere Menschen interessante Erfahrungen machen, bei denen man selbst fehlt.“

Montag hat als Teil eines Forschungsteams genauer untersucht, welche Eigenschaften Menschen haben, die FoMO oft erleben. Die Studie seiner Arbeitsgruppe zeigt, dass Menschen, die neurotisch, ängstlich und wenig gewissenhaft sind, eher zur Fear of Missing Out neigen als andere. Außerdem tritt das Phänomen eher bei jüngeren Menschen auf – es gibt jedoch kei Unterschied zwischen Männern und Frauen.

Impfneid und die Vorteile des “geimpft sein”

„Ich denke, letztendlich ist man ja nicht direkt neidisch auf den Pieks oder die möglichen Nebenwirkungen der Impfung“, sagt der Psychologe. Es seien viel mehr die Vorteile, die damit einhergehen: weniger Sorgen, sich oder andere anzustecken, und bald vielleicht auch gewisse Freiheiten. Stellt euch vor: Viele in eurem Freundeskreis sind geimpft und feiern, während ihr noch nicht geimpft seid damit und nicht dabei sein dürft. „Social Media leistet in diesem Kontext möglicherweise einen wichtigen Beitrag zur Impf-FoMO, weil wir dort regelmäßig mitbekommen, wenn andere geimpft werden.“ So entstehe mit den zunehmenden Berichten aus dem eigenen sozialen Netzwerk und der Öffnung der Gesellschaft immer mehr Druck auf die Nicht-Geimpften – und damit das Gefühl, etwas zu verpassen.“ (Quelle: Artikel: https://www.businessinsider.de/wissenschaft/gesundheit/impf-fomo-alle-geimpft-nur-ich-nicht-ein-psychologe-ueber-unsere-angst-etwas-zu-verpassen/ Zugriff: 04.05.21.05 Uhr )

Ist Impfneid typisch Deutsch?

Interessant ist auch die Frage ob dieser Art von „Impfneid“ etwas typisch Deutsches ist?!

Das kann man dahingehend beantworten, dass in einigen anderen Ländern wie z.B. Israel das generelle Vorgehen zu dieser Thematik eine völlig andere ist und andere Impfprioritäten gesetzt werden, sowie durch mehr Impfstoff und einem anderen Impftempo, diese Thematik so gar nicht aufkommt. Außerdem ist Deutschland wie wir ja vermehrt festgestellt haben in den letzten Monaten, ein stark überbürokratisiertes Land und hält teilweise sicher an Regelwerken fest, die evtl. für unsere aktuelle Situation überholt sind.

Die aktuellen Debatten über mehr Freiheiten für Geimpfte und gleichzeitig der Frust über zu wenig Impfstoff bzw. die vorherrschenden Impfprioritäten tun sicher ihr Weiteres dazu. Die Ankündigung von Gesundheitsminister Spahn dazu: „Wer vollständig geimpft ist, soll nach dem “Brechen der dritten Welle” mehr Freiheiten bekommen“.

Rechtliche Unterschiede zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften

„Wenn die Gesellschaft rechtlich gesehen in Geimpfte und Nicht-Geimpfte geteilt wird, sollte das für einen möglichst kurzen Zeitraum so sein, betont Staatsrechtler Thiele: “Wir müssen möglichst schnell allen Personen in der Bevölkerung ein Impfangebot machen. Dafür muss Deutschland mehr Tempo beim Impfen machen” (Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-geimpfte-freiheitsrechte-spahn-100.html Zugriff  04.05.21 Uhr).

Hinter dieser ganzen Debatte stehen viele persönliche Geschichten und Schicksale und alle Seiten und Einstellungen und deren Zustandekommen sind in irgendeiner Hinsicht sicher verständlich. Es ist aber zu bedenken, dass es wie mit allem ist: Die eigene Haltung zu einer Sache gestaltet auch die Realität mit und wenn man voller Ängste und Neid auf seine Mitmenschen blickt, macht das auch etwas mit der eigenen (auch insbesondere mentalen) Gesundheit.

Egoismus ist nicht zielführend

Der eingangs erwähnte Psychologe Montag hat dafür einen Hinweis: „Man sollte sich bewusst machen: Jeder geimpfte Mensch führt mich persönlich auch näher zum Ziel.“ Denn jeder Geimpfte ist weniger ansteckend, auch für mich. Egoismus sei hier absolut nicht zielführend. Er ist optimistisch, dass bald der Großteil der Deutschen ein Impfangebot bekommt – sodass eine mögliche Phase des Impf-Neids hoffentlich auch sehr kurz ausfällt. Und wie auch immer man zu dem Thema Impfen steht, auch für diejenigen, die dem Thema kritisch gegenüberstehen, es ist generell nicht zielführend mit Missgunst und einer negativen Haltung durchs Leben zu gehen, sondern wichtig wäre in so einer Situation wie dieser jetzt zu schauen, wie wir uns gegenseitig unterstützen können, dass wir einander „gönnen“ wieder am Leben teilhaben zu dürfen, wie wir es uns alle wünschen, denn eine positive Entwicklung in Richtung Freiheit, führt ja uns alle Schritt für Schritt in die  richtige Richtung.

In diesem Sinne

Bleiben Sie gesund!

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