In meiner Recherche und Autorentätigkeit zu unserem in diesem Jahr noch erscheinenden neuen Fernlehrgang „Fachkraft für ganzheitliche Schmerzbegleitung“ in dem es um unterschiedlichste alternative Methoden geht, die alle- richtig und auf den Patienten abgestimmt- dazu beitragen können Schmerzen zu lindern oder zu reduzieren, manchmal vielleicht auch zu beseitigen, bin ich auf eine Methode gestoßen, von der ich vor langer Zeit schon einmal gehört, mich aber nie näher damit befasst habe.
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist aber nun Therapeutic Touch und wozu ist es gut?
- Buchtipp zum Thema “Therapeutic Touch”
- Was bedeutet das für Gesundheit & Wohlempfingen?
- Experiment
- Studie
Lesezeit: 8 Minute / 1101 Wörter
Neugierig und begeistert habe ich mich dann näher damit befasst und werde auch in Kürze eine Fortbildung zu dem Thema besuchen. Nach dieser Fortbildung plane ich auf jedenfall noch eine Podcastfolge zum Thema um genauer von meinen gemachten Erfahrungen und Erlebnissen zu berichten.
Was ist aber nun Therapeutic Touch und wozu ist es gut?
Therapeutic Touch ist eine ganzheitliche Methode der heilsamen Berührung, die von der Pflegewissenschaftlerin Dr. Dolores Krieger und der Heilerin Dora Kunz aus traditionellen, Jahrtausende alten Methoden des Handauflegens, kombiniert mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, Ende der 1960er in den USA entwickelt wurde. Seitdem wird Therapeutic Touch u.a. an Universitäten und Krankenhäusern gelehrt und weltweit praktiziert.
Es ist also eine sanfte Methode zur Harmonisierung der körpereigenen Energien und das Ziel ist die Verbesserung der subjektiven Befindlichkeit des Patienten und seine Entlastung von psychischem und physischem Stress. Interessant ist, dass zum Beispiel in den USA Therapeutic Touch Bestandteil der Pflegeausbildung ist und von Beginn an gelehrt wird. Weltweit hat es sich zu einer Zusatzbehandlung entwickelt, die von allen Gesundheitsberufen erlernt und erfolgreich ausgeübt wird. Es gibt bereits zahlreiche Studien zu Therapeutiv Touch und dessen Wirkung auf Entspannung, Schmerz- oder Angstminderung und die Anregung der Selbstheilungskräfte. Ich war erst etwas skeptisch, dann neugierig und dann begeistert, als ich mich mit Studien und Literatur dazu beschäftigt habe.
Buchtipp zum Thema “Therapeutic Touch”
https://therapeutic-touch-deutschland.de/studien/
Ein gutes Buch zum Thema ist „Therapeutic Touch“ Die Heilkraft der Hände von Dolores Krieger (der Begründerin) selbst.
Ich möchte einmal einen Ausschnitt aus einem Artikel darstellen, in dem es eine genauere Erklärung zu Therapeutiv Touch und der Entstehung gibt. Er ist geschrieben von Heike Rahn, die selber die Methode schult und lange Jahre damit arbeitet.
Die Praxis von Therapeutic Touch basiert auf der Annahme, dass alle Lebewesen aus komplexen Energiefeldern bestehen und dass die Möglichkeit, die Selbstheilungskräfte in anderen Menschen zu aktivieren, eine natürliche menschliche Fähigkeit ist.
Was bedeutet das für Gesundheit & Wohlempfingen?
Das bedeutet ganz einfach, dass Energie, die überall zu finden ist, frei in unseren Körper hinein, durch ihn hindurch und wieder hinaus fließt, solange wir gesund sind.
Sind wir aber krank, ist dieser freie Fluss gestört. Man kann das mit einem Fluss draußen in der Natur vergleichen, in dem sich Äste und Zweige verfangen haben und nun staut sich Wasser und es sammelt sich Unrat an. Mit Therapeutic Touch ist es so, als würde man die Äste aus dem Fluss herausziehen, so dass das Wasser wieder ungehindert und frei fließen kann. In den 1960er Jahren führte Prof. Bernard Grad von der McGill Universität in Montreal, Kanada, Studien über das Heilen durch Handauflegen durch. Dr. Grad wollte dabei untersuchen, ob sich die schweren und komplexen Krankheiten von Patienten (die seine Probanden waren), die von der Schulmedizin als austherapiert galten, durch Handauflegen positiv beeinflussen lassen. Die Ergebnisse dieser Studien waren sehr positiv.
Therapeutic Touch – Experiment
In einem der Experimente wurden Gerstensamen untersucht, die man in einer Salzwasserlösung eingeweicht hatte. Man verteilte die Samen auf Petrischalen und teilte diese in zwei Gruppen. Die eine Gruppe bekam Leitungswasser, das ein professioneller Heiler zwischen seinen Händen gehalten und, wie er es nannte, „magnetisiert“ hatte. Die Kontrollgruppe bekam unbehandeltes Leitungswasser. Die Samen, die mit dem behandelten Wasser gegossen worden waren, keimten schneller
- wurden größer
- die Stängel waren kräftiger und
- sie hatten einen höheren Chlorophyllanteil
als die Kontrollpflanzen.
Therapeutic Touch – Studie
Diese Studie wurde in einer Fachzeitschrift veröffentlicht und Dr. Krieger wurde darauf aufmerksam. Sie wusste um den Zusammenhang, dass das Chlorophyll in der Pflanze die gleiche Aufgabe erfüllt wie das Hämoglobin im Menschen. Da sie sich schon länger mit der Thematik des Heilens durch Handauflegen beschäftigte, hatte sie die Idee, diese Studie auf den Menschen zu übertragen und man kann sagen, dass damit die Entwicklung von Therapeutic Touch begann.
In Dr. Kriegers erster Studie mit einem professionellen Heiler wurde den Probanden jeweils vor und nach einer Heilbehandlung Blut entnommen und auf den Hämoglobingehalt hin untersucht. Der Kontrollgruppe wurde lediglich in regelmäßigen Abständen Blut abgenommen. Kriegers Hypothese, dass der Hämoglobingehalt und damit der Sauerstoffspiegel der behandelten Gruppe nach den Heilbehandlungen höher seien, wurde in dieser Studie bestätigt. Aus diesen Ergebnissen schloss Dr. Krieger, dass es durch das Handauflegen zu eindeutigen Veränderungen im menschlichen Organismus kommt und hat damit eindeutig die Wirkung des Handauflegens auf der physischen Ebene nachweisen können.
Da die Studienergebnisse sehr positiv und ermutigend waren und Dr. Krieger der Meinung war, dass etwas so Wertvolles eine gute Unterstützung im Krankheitsfall ist, haben Dr. Krieger und Dora Kunz verschiedene Methoden des Heilens weltweit erforscht. Die Grundlage für Therapeutic Touch sind hauptsächlich traditionelle östliche Heilweisen. Krieger und Kunz haben dann einen Prozess mit unterschiedlichen Phasen entwickelt, der die grundlegenden Informationen dieser alten Traditionen mit den Erkenntnissen der modernen Wissenschaft kombinierte. Sie haben es in eine Form gebracht, die einfach und wiederholbar zu lehren und zu erlernen ist und nannten es Therapeutic Touch.
1972 begann Dr. Krieger, Studenten der Krankenpflege an der New York University, wo sie als Professorin für Krankenpflege arbeitete, zu unterrichten. Es war die erste Heilmethode, die professionell Pflegende in großem Stil lernten – und das ist sie auch heute noch, denn Therapeutic Touch ist so aufgebaut, dass es als zusätzliche Pflegeintervention im Klinikalltag leicht, schnell und effektiv integriert werden kann. In der ersten Studie, die Dr. Krieger 1975 mit den Krankenschwestern durchführte, die sie im Therapeutic Touch unterrichtet hatte, erzielten diese bei gleichem Studiendesign die gleichen Ergebnisse wie der professionelle Heiler.
Forschung im Therapeutic Touch Seit den Anfängen hat es mehrere hundert nachfolgende Studien von unabhängigen Wissenschaftlern gegeben, die unterschiedliche Themen behandeln, wie z.B. Stress, Schlaf, Schmerzen, Alzheimer, Intensivmedizin, Suchtproblematiken, Wundheilung, Krebs, AIDS oder großflächigen Verbrennungen, von der Geburt bis zum Tod.
Therapeutic Touch ist damit sehr umfassend erforscht. Als Schlussfolgerung geben die meisten Studien an, dass Therapeutic Touch für die untersuchte Personengruppe hilfreich war, bzw. dass es im schlechtesten Fall keine Unterschiede zwischen der Studien- und der Kontrollgruppe gegeben hat“ (Quelle: https://www.kai-kongress.de/wp-content/uploads/rahn-therapeutic-touch1.pdf)
Hier findet man die Autorin des Artikels.
http://www.therapeutic-touch-nord.de/index.html
Im Podcast dazu werde ich dann ausführlich dazu berichten und freue mich schon Erfahrungen mit Ihnen zu teilen.
Bleiben Sie gesund!
Ihre Lisa Ruchnewitz