Selbstgesteuertes Lernen – ein exemplarisches Beispiel für die Praxisanleitung

Selbstgesteuertes Lernen in Theorie und Praxis

Wie in dem ersten Artikel zum Thema ja schon beschrieben ist, beruht das selbstgesteuerte Lernen, auf einer Haltung. 

 

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Inhaltsverzeichnis:

  1. Selbstgesteuertes Lernen in Theorie und Praxis
  2. Selbstgesteuertes Lernen – Definition anhand eine Beispiels
  3. Der ideale Lernprozess
  4. Selbstgesteuert und individuell Lernen

Lesezeit: 2 Minute / 570 Wörter

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Selbstgesteuertes Lernen in Theorie und Praxis

In dieser Haltung versteht sich der Lehrer/Praxisanleiter als Lernbegleiter und nicht als ein bloßer „Wissensvermittler und Wissensabpüfer“.

Aber ist das überhaupt machbar in der direkten Praxisanleitung, in der es ja auch um Verantwortung gegenüber den Patienten/Bewohnern geht? Kann ich da so einen Spielraum lassen?

Ja! Können wir, denn selbstgesteuertes Lernen, geschieht ebenfalls innerhalb eines Rahmens. Es geht nicht darum sich mit „irgendwas, irgendwie“ zu beschäftigen, sondern es geht darum dem Auszubildenden sich innerhalb eines Rahmens entwickeln zu lassen, zu akzeptieren, das eben jeder anders lernt und sich Dinge anders merken kann und das der Weg zum Ziel (nämlich etwas handlungsorientiert zu lernen und dann zu beherrschen) je nach Auszubildendem eben unterschiedlich aussehen kann.

 

Selbstgesteuertes Lernen – Definition anhand eine Beispiels

Im Haus zum Weinberg, hat Altenpflegerin und Praxisanleiterin Claudia drei SchülerInnen im ersten Ausbildungsjahr. Diese sind gerade nach ihrem zweiten Schulblock wieder zurück in der Einrichtung und thematisch geht es darum, sich mit der Kontrakturenprophylaxe auseinanderzusetzen und diese am Ende des Praxisblockes in all ihren Facetten zu beherrschen. (Inkl. Bewegungsförderung, Erkennen von bestehenden Kontrakturen, Maßnahmen etc.)

Die drei Auszubildenden sind sehr unterschiedlich. Schülerinnen Mona und Nadine lernen eher zügig und machen schon relativ viel alleine. Schülerin Daniela fühlt sich sicherer wenn sie das gelernte zeitnah überprüfen lassen kann, sie hat immer viele Bedenken, etwas falsch zu machen.

 

Beim selbstgesteuerten Lernen geht es ja auch darum, den einzelnen Bedürfnissen gerecht zu werden und damit zu einem leichteren Lernprozess beizutragen.

 

 

Der ideale Lernprozess

Allen drei Auszubildenden wollen wir jetzt einen für sie idealen Lernprozess ermöglichen. Für das Erlernen haben sie alle 3 Wochen bis zum Ende des Praxisblockes Zeit. Dann gibt es einen Praxisauftrag aus der Schule, der bearbeitet werden muss.

Pro Woche haben Sie mit jedem Auszubildenden zwei Stunden Anleiterzeit. Wie kann man die nun individuell nutzen.

 

Schauen Sie sich gemeinsam mit jedem Auszubildenden die Settings an und lassen Sie jeden Auszubildenden ein für ihn passendes Setting auswählen und die Aufgabenstellung dann selbstständig erstellen. Sie vereinbaren dann wie der Auszubildende seine Zeit zum Thema (je nach Setting) nutzt und begleiten diesen Prozess dann wie der Auszubildende das benötigt. Sie schauen nur, dass die Auszubildenden soweit in der Handlungsorientierung bleiben, dass am Ende des Blockes jeder der Auszubildenden einen Lernerfolg vorweisen kann bezüglich der Kontrakturprophylaxe.

 

Mona sucht sich z.B. das Setting direkt „am Bett“ aus für die erste Anleitung. Sie lernt am besten durchs Tun und möchte dabei auch gleich korrigiert werden. Daniela möchte sich erst einmal schriftlich vorbereiten und eine Art Ablaufplan für die Kontrakturenprophylaxe erstellen, den sie mündlich noch einmal durchgehen und erst bei der zweiten Anleitung in die Umsetzung inkl. Kontrolle bringen möchte.

 

Selbstgesteuert und individuell Lernen

So unterschiedlich die Auszubildenden Lernen, das Ergebnis wird nach diesen drei Wochen Praxis das Gleiche sein (beherrschen der Kontrakturenprophylaxe), nur der Weg dorthin ist eben selbstgesteuert und individuell.

In ihrer Rolle als Lernbegleitung behalten Sie das Ziel im Auge (denn Sie sind ja die pädagogische Fachkraft) aber lernen müssen die Auszubildenden selbst und da weiß jeder Mensch für sich selbst am besten, wie er sich einen Zugang verschafft zu dem zu Lernenden.

Selbstgesteuertes Lernen und die Begleitung erfordert Vertrauen und die Kompetenz den Lernprozess achtsam zu begleiten.

 

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