Ganzheitlichkeit- was bedeutet das eigentlich? Ein inflationär genutzter Begriff unter der Lupe

Ganzheitlichkeit - Definition und Erklärung

Kaum ein Begriff wird im Gesundheits- und Pflegebereich so inflationär genutzt wie dieses Wort “Ganzheitlichkeit”.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Der Begriff Ganzheitlichkeit
  2. Erklärung
  3. Synonyme & Definition

Lesezeit: 5 Minute / 622 Wörter

Der Begriff Ganzheitlichkeit

Auch unser Fernlehrgang zum Gesundheitsberater etwa hat den Anspruch sich als Ganzheitlich zu verstehen. Berechtigt?

Auch in anderen Bereichen wie Politik, Verkaufsberatung, Personalentwicklung, Ernährungskonzepte, IT-Lösungen und viele Weitere verwenden diesen Begriff und er ist auf mancher Homepage und vielen Praxisschildern zu finden.

In einem interessanten Buch zum Thema „der ganzheitliche Weg zur Gesundheit“, erzählt ein Therapeutenpaar dazu eine interessante Anekdote:

„Vor ein paar Jahren wollten wir beide einen Tauchschein erwerben und benötigten eine ärztliche Bescheinigung über unsere Tauchtauglichkeit. Zu dieser Zeit wurden wir vermehrt von Patient*innen wegen Tinnitus konsultiert. Während der Untersuchung beim Hals-Nasen-Ohrenarzt wollten wir die Gelegenheit nutzen und die Sicht eines Spezialisten zu diesen chronischen Ohrgeräuschen erfahren. Seine Antwort:“ Ach wissen Sie, da kenne ich mich nicht so gut aus. Ich bin mehr der Nasenexperte.“

Erklärung

Soweit das Beispiel und die Erklärungen folgen:

„Auch wenn wir diese Erfahrung nicht als exemplarisch für die gesamte Schulmedizin verallgemeinern wollen, bringt sie deren Herangehensweise doch in geradezu paradoxer Weise auf den Punkt. Die wissenschaftlich orientierte Medizin hat in den letzten Jahrzehnten ungeheure Fortschritte dadurch errungen, dass sie bei der Forschung mehr und mehr ins Detail gegangen ist. Sie hat den menschlichen Körper in stets kleinere Stückchen fragmentiert und dabei den Fokus immer enger und schärfer gestellt: vom Körper auf einzelne Organe, auf die Zellen, auf die Zellbestandteile, auf die Botenstoffe, auf die Biochemie einzelner Botenstoffe bis hin zum einzelnen Gen“. (ebda. S23ff.)

In Bezug auf die Medizin ist es in der Ganzheitsmedizin so, dass der Mensch in seiner individuellen Einzigartigkeit als ein System verstanden werden, dessen Teile in wechselseitiger Beziehung zueinanderstehen. „Dieser auch als holistisch bezeichnete Ansatz geht davon aus, dass die Eigenschaften isolierter Teilbereiche nicht als Erklärung für die Eigenschaft der Gesamtheit dienen können. Der Mensch wird als Wesen mit charakteristischen biologischen, psychischen und sozialen Eigenschaften gesehen. Ausgangspunkt für die ganzheitliche Behandlung ist die Einheit von Körper, Geist und Seele. Neben dem Beschwerdebild berücksichtigt sie deshalb auch die Lebensweise, die Beziehungen, die Ideale und Wertvorstellungen, die Umwelt -und Umgebungsfaktoren, die Belastungen sowie die Erfahrungen und Ressourcen der Patient*innen „ebda. S.25ff).

Synonyme & Definition

Im Wörterbuch findet man den Begriff und seine Synonyme natürlich ebenfalls:

„auf eine Ganzheit bezogen; über einzelne Fächer o. Ä. hinausgreifend und so einen größeren Zusammenhang darstellend“ (Quelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/ganzheitlich)

Zurück zu unserem Gesundheitsberater und der Frage ob der Begrifflichkeit hier am richtigen Platz ist?! (Ja wir fühlen uns durchaus auch hier und da an gegebener Stelle immer mal wieder auf den Zahn😊).

Laut unserer Definitionen im Ganzheitsmedizinischen Bereich und dem Duden, geht es ja um die Einbeziehung verschiedenster (genannter) Facetten und hier können wir mit einem ganz klaren „Ja“ bestätigen, dass in dem Fernlehrgang alle Bereiche Berücksichtigung finden und auch die verschiedensten Methoden und Therapien vorgestellt werden, die alle Dimensionen berücksichtigen.

Warum ist das unter Umständen wichtig? Wer beispielsweise als Fachkraft und als ganzheitlicher Gesundheitsberater arbeiten möchte, der sollte sich einmal eigene Gedanken zu seinem Ganzheitlichkeitsbegriff machen, denn Sprache ist mächtig. UN hier kommen wir wieder zu dem Begriff „Mindset“ (ja, auch häufig genutzt, schauen wir uns hier aber nicht näher an).

Das Mindset bestimmt darüber, wie wir an eine Sache herangehen, wie wir unsere Ressourcen nutzen, wie wir etwas mit Leben füllen können. Hier geht es um die „innere Haltung“ zu etwas.

Wer also als Gesundheitsberater arbeiten möchte, der tut das mit einer bestimmten Haltung zu seinem Beruf, zu den Menschen denen er helfen und unterstützen möchte. Dazu muss man wissen, von welcher Position man startet und wie bereit man ist ein „ganzheitliches Mindset“ aufzubauen.

In diesem Sinne

Bleiben Sie gesund! (In allen Dimensionen)

Bis zum nächsten Blogbeitrag

Ihre Lisa Ruchnewitz

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